Rauchen ist die häufigste Ursache für COPD. Prof. Dr. Robin Rumler, Präsident der Pharmig, wünscht sich daher eine Angleichung der österreichischen Bestimmungen zum Nichtraucherschutz an das europäische Niveau. „Insbesondere unsere Jugendlichen belegen Spitzenpositionen, was den Nikotinkonsum betrifft. Das muss sich endlich ändern“, so Rumler. In anderen Ländern Europas sind strenge Regelungen zum Nichtraucherschutz längst Realität. Rumler setzte sich daher für ein beherztes Vorgehen aller Partner des Gesundheitswesens ein und bestärkt die neue Gesundheitsministerin, dem Parlament entsprechende Gesetzesvorschläge zu unterbreiten.
Der Vorsitzende des Verbandsvorstands im Hauptverband der Sozialversicherungsträger, Dr. Hans Jörg Schelling, wies auf die zahlreichen Maßnahmen des Hauptverbandes und der Krankenkassen zur Rauchentwöhnung hin und erklärte: „Wir unterstützen damit Versicherte in ihrem Wunsch, mit dem Rauchen aufzuhören.“ Die Angebote reichen dabei vom Rauchfreitelefon, das pro Jahr etwa 4000 Mal von Aufhörwilligen angerufen wird bis zur neuen Rauchfrei-App und den Einrichtungen zur Rauchentwöhnung, wie etwa der Gesundheitseinrichtung Josefhof, die mit nur 7 Prozent Rückfällen eine besonders hohe Erfolgsquote aufweist.
Mag. Max Wellan, Präsident der österreichischen Apothekerkammer, verweist auf die zentrale Rolle der Apotheker bei der Beratung im Rahmen der Rauchentwöhnung: „Dabei geht es einerseits um die Unterstützung bei der Anwendung und Handhabung der COPD-relevanten Medikamente als auch um die konkrete Beratung zur Rauchentwöhnung“, so Wellan. Ziel sei es, damit die persönliche Gesundheitskompetenz zu stärken und Raucher darin zu unterstützen, sich für ein nikotinfreies Leben zu entscheiden, betonte der Apothekerkammer-Präsident.
Prof. Dr. Ernst Singer, Leiter der Expertengruppe der Initiative „Arznei und Vernunft“, wies auf die steigende Zahl an COPD-Erkrankungen hin: „In Österreich zählen wir derzeit etwa 400.000 behandlungsbedürftige COPD-Patienten, wobei vermutet wird, dass die Dunkelziffer doppelt so hoch ist.“ Das sei Grund genug, so Singer, die Leitlinie zu aktualisieren und eine entsprechende Patientenbroschüre zu publizieren. „Wir wollen damit auch das Bewusstsein für die Ursachen und Behandlungsmethoden von COPD bei einer breiten Öffentlichkeit heben“, so Singer abschließend.
Über „Arznei und Vernunft“
Die Initiative „Arznei & Vernunft“ ist ein gemeinsames Projekt von Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Pharmig, Österreichischer Ärztekammer und Österreichischer Apothekerkammer. Ziel der Initiative ist ein vernünftiger Umgang mit Arzneimitteln.