Pharmig: Kein Generikum ohne Original

Stabile Arzneimittelpreise in Österreich, Ausgaben für Arzneimittel sind rückläufig, Innovationen bei Arzneimitteln unabdingbar für medizinischen Fortschritt

Originalprodukte und ihre Nachahmer tragen gemeinsam dazu bei, die Arzneimittelversorgung in Österreich auf hohem Niveau sicherzustellen. „Es steht außer Zweifel, dass patentfreie Originale und Generika bei der Sanierung der Krankenkassen und damit bei den Sparmaßnahmen im Gesundheitswesen eine wichtige Rolle spielen“, sagt Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig. Er betont aber, dass die Sanierung der Kassen auf mehrere Faktoren zurückzuführen sei, vor allem auf die Bereitstellung der Steuermittel durch die Bundesregierung, sowie auf Preissenkungen und Solidarbeiträge der Pharmawirtschaft. „Wir leisten bis Ende 2015 einen Solidarbeitrag von 82 Millionen Euro an die Krankenkassen und unterstützen damit deren Leistungsfähigkeit gegenüber den Patientinnen und Patienten“, so Huber.

Es gibt, entgegen der jüngsten Verlautbarung des Generikaverbandes, keine Steigerung der Arzneimittelausgaben: Im Jahr 2012 lag der Anteil der Ausgaben für Arzneimittel an den gesamten Gesundheitsausgaben bei 12,3 Prozent. In den Jahren davor lag er bei 12,8 (2011) bzw. bei 13,1 Prozent (2010). „Diese Zahlen sprechen eine deutliche Sprache und zeigen, dass die Ausgaben für Arzneimittel vielmehr rückläufig sind und nicht steigen. Die Kostentreiber für Gesundheitsausgaben sind mitnichten die Arzneimittel“, betont Huber. Außerdem liege der OECD-Durchschnitt beim Anteil der Arzneimittelausgaben an den gesamten Gesundheitsausgaben bei 17,4 Prozent und damit mehr als fünf Prozentpunkte über dem heimischen Wert.

Auch die Ausgaben für Arzneimittel, die allein von den Krankenkassen getätigt werden, sind im Jahr 2013 um lediglich 0,9 Prozent gewachsen – bei einer Inflationsrate von 2 Prozent. Dazu Huber: „Ein tatsächliches Wachstum lässt sich daraus ganz offensichtlich nicht ableiten.“ Überdies gilt in Österreich eine der europaweit schärfsten Preisregelungen nach Patentablauf, die festlegt, dass nach Markteintritt des dritten Generikums zwischen Original- und Nachahmerpräparat Preisgleichheit herrschen muss.

Für Huber geht es nicht darum, Einsparungspotenziale dort zu verorten, wo es schlichtweg keine gibt, wie es der Generikaverband tut. „Wir müssen vielmehr gemeinsam verstehen, dass die pharmazeutische Industrie durch ihre innovativen aber auch bewährten Produkte zu einer optimalen Versorgung der Patientinnen und Patienten in Österreich beiträgt. Sie leistet einen entscheidenden Beitrag nicht nur zu einem sozialen, sondern auch zu einem ökonomischen Wachstum“, erklärt Huber.

Die Pharmaindustrie sei ein massiver Investor in Forschung und Entwicklung und müsse günstige Rahmenbedingungen in Österreich und ganz Europa vorfinden, um auch in Zukunft entsprechend zum ökonomischen Wachstum beitragen zu können. „Es geht darum, Österreich als Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln, um damit auch gesamteuropäisch ein notwendiges Wachstum zu forcieren. Allein der Handelsüberschuss, den die pharmazeutischen Industrie dank höherer Exporte als Importe erzielt, ist ein deutliches Zeichen für die Bedeutung unserer Branche“, so Huber.

Über die Pharmig
Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand Oktober 2014), die den Medikamenten-Markt zu fast 100 Prozent abdecken. Die Mitgliedsunternehmen der Pharmig bieten Arbeitsplätze für ca. 12.000 Beschäftigte.

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