Pharmig: Generika kein Allheilmittel zur Budgetsanierung

Pharmig begrüßt volkswirtschaftliche Effekte der Generika, unterstreicht aber gleichzeitig die Notwendigkeit, mit Originalpräparaten finanzielle Ressourcen für die Erforschung innovativer Arzneimittel aufzubauen. Krankenhausbereich hat größtes Potenzial bei Senkung der Gesundheitsausgaben.

Wien, 27.8.2012 – „Der stationäre Bereich ist der Kostentreiber bei den Gesundheitsausgaben“, hält Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig, angesichts der jüngsten Studie von IMS Health zu den Arzneimittelkosten in Österreich und den Einspareffekten durch Generikaverordnungen fest.

„Natürlich ermöglichen Generika den Krankenkassen Einsparungen bei deren Arzneimittelausgaben“, so Huber. Schließlich betrage deren Anteil am gesamten Apothekenmarkt bereits 34 Prozent (in Packungen) – eine Verdreifachung seit 2002 (11,1 Prozent). Im ersetzbaren, also generikafähigen Markt entfällt mit 46 Prozent mittlerweile fast jede zweite Verordnung auf ein Nachfolgerprodukt (Abrechnung lt. Krankenversicherungsträger für 2010).

„Wenn schon von Einsparungen im Gesundheitswesen gesprochen wird, sind sich alle Experten einig, dass der Krankenhausbereich, der bis zu 37,5 Prozent der gesamten Gesundheitsausgaben verschlingt, angegangen werden muss“, fordert Huber.

Generika bieten zwar Einsparungspotenzial, doch braucht es im Arzneimittelmarkt ein kontinuierliches Engagement in der Erforschung und Entwicklung neuer, innovativer Präparate, um auch in Zukunft Krankheiten auf bestmögliche Art bekämpfen zu können: „Der Aufwand, ein neues Produkt auf den Markt zu bringen, ist enorm“, so Huber. Die Entwicklungszeit eines Originalpräparates beträgt im Durchschnitt mehr als 10 Jahre. Von anfänglich bis zu 10.000 Substanzen wird nach ausführlichen Studienphasen durchschnittlich lediglich eine einzige zugelassen. Bei einem Generikum aber entfallen diese – auch finanziell und zeitlich - aufwändigen klinischen Studien. Dazu Huber: „Innovation in der Arzneimittelindustrie, die letztendlich den Patienten zu Gute kommt, ist nur mit hohen finanziellen Investitionen und dem damit verbundenen Risiko möglich.“

Darüber hinaus betonte der Generalsekretär der Pharmig, dass 82 Mio. Euro als Solidarbeitrag zur Erhaltung der finanziellen Leistungsfähigkeit der Krankenkassen gegenüber ihren Patienten zu einem wesentlichen Teil von der innovativen pharmazeutischen Industrie finanziert werde. Dieser Betrag, der bis 2015 geleistet wird, sieht überdies eine Zweckbindung in der Höhe von 6,75 Mio. Euro für die Förderung von Leuchtturmprojekten in den Bereichen Prävention und Kindergesundheit vor.

Über die Pharmig:
Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand August 2012), die den Medikamenten-Markt zu fast 100 Prozent abdecken. Die Mitgliedsunternehmen der Pharmig bieten Arbeitsplätze für ca.10.000 Beschäftigte.

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