Pharmig: Arzneimittelfälschungen sind ein globales Thema

Studie zeigt Gefahrenpotenzial von Arzneimittelfälschungen und empfiehlt eine global koordinierte Vorgehensweise zu deren Bekämpfung. EU bei Zwischenfällen mit gefälschten Medikamenten an dritter Stelle.

Wien, 11.12.2012 - "In Österreich bietet die enge und transparente Kooperation von Herstellern, Großhändlern und Apotheken ein hohes Maß an Sicherheit, sodass bislang noch kein gefälschtes Produkt über diesen Weg an die Patienten gelangt ist", unterstreicht Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig die hohen heimischen Standards. "Zudem hat Österreich mit der Einführung des Straftatbestandes wegen der Herstellung und des In-Verkehr-Bringens gefälschter Arzneimittel einen weiteren wichtigen Schritt zu deren Bekämpfung gesetzt", so Huber.

In anderen Ländern gelangten gefälschte Produkte jedoch auch über die legale Lieferkette an die Patienten. 15 Prozent aller Vorfälle wurden 2011 in der EU registriert, 16 in den Ländern Lateinamerikas und 40 Prozent im asiatischen Raum. Dies geht aus der kürzlich veröffentlichten Studie "Falsified Medicines and the Global Public's Health" hervor, die von der University College London (UCL) School of Pharmacy und dem Marktforschungsinstitut Matrix Insight erstellt wurde.

Um die Patienten vor den Folgen von Arzneimittelfälschungen zu schützen, empfiehlt die Studie  eine globale Vorgehensweise und länderübergreifende Kooperationen. "Für global agierende Unternehmen steht diese Empfehlung im Einklang mit der Forderung nach einheitlichen Standards, um die Kosten für Maßnahmen, die aufgrund rechtlicher Vorgaben im Kampf gegen Arzneimittelfälschungen notwendig und sinnvoll sind, für diese Unternehmen überschaubar zu halten", sagte Huber.

Die EU hat mit der Richtlinie gegen das Eindringen gefälschter Arzneimittel in die legale Lieferkette eine Grundlage geschaffen, auf deren Basis die Serialisierung und Codierung von Arzneimitteln bis 2017 EU-weit einheitlich realisiert werden können.
Generell dürfe laut Huber die Bedeutung von Arzneimittelfälschungen keinesfalls unterschätzt werden: "Sie gefährden die Gesundheit von Patienten und können im Extremfall zum Tod führen. Sie schaden dem Gesundheitssystem und der Reputation der Unternehmen, deren Produkte gefälscht werden." Bei bestimmten Medikamenten liege der Umsatz mit Fälschungen mittlerweile gleichauf mit dem der Originalprodukte, was sie für Fälscher so attraktiv mache, ergänzte Huber. Der Wert von gefälschten Arzneimitteln lag laut Studie im Vorjahr bei etwa 10 Mrd. US $ und entspricht damit einem Prozent des weltweiten jährlichen Umsatzes pharmazeutischer Produkte.
 
Über die Pharmig:

Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand November 2012), die den Medikamenten-Markt zu fast 100 Prozent abdecken. Die Mitgliedsunternehmen der Pharmig bieten Arbeitsplätze für ca. 10.000 Beschäftigte.

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