Myelopro Diagnostics and Research GmbH (“Myelopro”) und das CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften geben den erfolgreichen Abschluss einer Lizenzvereinbarung bekannt, um Wirkstoffe gegen mutiertes Calreticulin zu entwickeln.
Vor rund drei Jahren entdeckten CeMM-Forscher unter der Leitung von Robert Kralovics, dass dieses veränderte Protein in rund 15 % aller Fälle von myeloproliferativen Neoplasien (MPN), einer Gruppe von Blutkrebs, auftritt. Mutiertes CALR hat sich als hochspezifisches diagnostisches Kriterium für MPN erwiesen und wurde als solches vor kurzem von der WHO anerkannt. 2014 erwarb QIAGEN, einem der weltweit führenden Anbieter von Probenvorbereitungs- und Testtechnologien, eine Lizenz von CeMM, um dieses Protein als diagnostischen Marker zu verwenden.
Da mutiertes CALR ausschließlich bei erkrankten Zellen vorkommt, stellt es ein hochattraktives Ziel für zukünftige Therapien gegen MPN dar. „Die myeloproliferativen Neoplasien sind Erkrankungen mit einem hohen, bisher unbefriedigten Bedarf an Therapiemöglichkeiten. Die nun erworbenen Exklusivrechte erlauben es Myelopro, weiter an der Erforschung und der Entwicklung von Wirkstoffen, die sich gegen mutiertes Calreticulin richten, zu arbeiten. Wir machen dabei große Fortschritte und sind froh, mit dem CeMM ein Forschungsinstitut von Weltrang als Partner zu haben“, sagt Oleh Zagrijtschuk, Geschäftsführer von Myelopro.
Für das CeMM bedeutet diese Auslizenzierung den nächsten logischen Schritt: Myelopro übernimmt die Weiterentwicklung von Ergebnissen aus der molekularmedizinischen Grundlagenforschung in Richtung gezielter, passgenauer Therapien, und liefert damit ein exzellentes Beispiel dafür, wie eine gelungene Kooperation von Grundlagenforschung und Wirtschaft zum Wohl der PatientInnen aussehen kann.
Literatur
Myelopro
Myelopro Diagnostic and Research GmbH ist ein biopharmazeutisches Start-Up Unternehmen, das neue Medikamente entwickelt und Dienstleistungen für die Entwicklung von Wirkstoffen zur Verfügung stellt. Die Firmenzentrale befindet sich in Wien.
CeMM
Das CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ist eine internationale, unabhängige und interdisziplinäre Forschungseinrichtung für molekulare Medizin unter wissenschaftlicher Leitung von Giulio Superti-Furga. Das CeMM orientiert sich an den medizinischen Erfordernissen und integriert Grundlagenforschung sowie klinische Expertise um innovative diagnostische und therapeutische Ansätze für eine Präzisionsmedizin zu entwickeln. Die Forschungsschwerpunkte sind Krebs, Entzündungen, Stoffwechsel- und Immunstörungen sowie seltene Erkrankungen. Das Forschungsgebäude des Institutes befindet sich am Campus der Medizinischen Universität und des Allgemeinen Krankenhauses Wien.
www.cemm.at