Merck verleiht „Be Curious Award“

Am 20. März 2018 wurden Aleksej Drino (Medizinische Universität Wien), Angelika Gebhart/Selma Toy (HTL Rosensteingasse) sowie Vadim Kotov (Universität Wien) mit dem „Be Curious Award“ ausgezeichnet. Die hochkarätig besetzte Jury zeigte sich beeindruckt von den innovativen Ansätzen der Jungforscherinnen und -forscher.

Neugierde, Fleiß, Offenheit und Beharrlichkeit sind treibende Kräfte für Innovation, der Basis unseres Wissens und unserer Kultur. Österreich sollte den Anspruch haben, ein „Innovation Leader“ zu sein. Dafür müssen talentierte, leidenschaftliche und wissbegierige Menschen motiviert und unterstützt werden. Der Curiosity Award ist für diese Haltung ein schönes Beispiel!

Am 20. März 2018 fand im Emanuel Merck Auditorium der Medizinischen Universität Wien die feierliche Verleihung des „Be Curious Awards“ statt. Univ.-Prof. Dr. Markus Müller, Rektor der Medizinischen Universität Wien und Vorsitzender der Jury, sowie Mag. DDr. Wolfgang Wein, Geschäftsführer von Merck Österreich, übergaben die Preise an die drei Gewinner. Merck hatte den Preis im letzten Jahr ins Leben gerufen, um Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus den Bereichen Healthcare, Life Sciences oder Performance Material zu motivieren, Lösungsansätze für globale Herausforderungen zu erarbeiten.  

Die Einreichungen waren von einer hochkarätig besetzten Jury begutachtet und zunächst die Autoren der 15 besten Forschungsarbeiten zu den „Be Curious Days” nach Kärnten eingeladen worden, wo sie an interessanten Workshops und Trainings teilnehmen konnten.

Aus diesen 15 Forschungsansätzen wählte die Jury anschließend die Top 3 aus:

  • Platz 1 ging an Aleksej Drino, Medizinische Universität Wien, für seine Arbeit „tiRNA molecules as mediators of liquid-liquid phase transition under conditions of stress“.
  • Platz 2 erhielten Angelika Gebhart und Selma Toy von der Höheren Technischen Lehranstalt Rosensteingasse für ihre Arbeit „Untersuchung der Interaktionen zwischen MYC und dem IKK-Komplex“.
  • Platz 3 wurde an Vadim Kotov, Universität Wien/Institute for Molecular Biotechnology (IMBA)/CSSB Hamburg, für seine Arbeit „T3SS Filament as an Anti-Virulence Drug Target“ verliehen.

Die Preise sind mit insgesamt 9.000 Euro dotiert.  

Die Jurymitglieder gratulierten den Gewinnern herzlich. Dr. Wolfgang Wein, ebenfalls Jury-Mitglied, betonte:

„Europa hat eine lange Tradition als Wiege von Innovation und Fortschritt. Diese Innovationskraft hat uns auch in Österreich in vielen Bereichen ungeahnte neue Möglichkeiten und Verbesserungen gebracht. Vom Erhalt dieser führenden Rolle in Wissenschaft und Forschung, hängen auch unsere Chancen für die Zukunft ab.“

Publikumspreis
Im Rahmen der Veranstaltung hatte das Publikum zudem Gelegenheit, bei einer Posterbegehung die 15 besten Forschungsansätze kennenzulernen und mittels Digi-Voting ihren Favoriten zu küren. Als Sieger gingen Lena Neubauer und Julia Baranyai hervor, welche für ihre Arbeit „Rückstandsanalytik von Tierarzneimitteln und Hormonen mittels LC/MSMS“ mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurden.

Die Verleihung des „Be Curious Award“ fand bewusst in diesem Jahr statt, da Merck heuer sein 350-Jahres-Jubiläum feiert. Das älteste Pharma- & Chemie-Unternehmen der Welt wird anlässlich dieses Jubiläums sein gesellschaftliches Engagement noch weiter intensivieren und setzt 350 gemeinnützige Aktivitäten in rund 60 Ländern – „Be Curious” ist eine davon. 

Zum Inhalt der Forschungsarbeiten

Aleksej Drino, Medizinische Universität Wien, über seine Arbeit „tiRNA molecules as mediators of liquid-liquid phase transition under conditions of stress“: „Bei vielen neurodegenerativen Erkrankungen, u.a. Amyloidose, Alzheimer und Parkinson, werden Störungen der Proteinstruktur beobachten. Neueste Erkenntnisse zeigen, dass ‚Stress-Granules’ (SG) bei der Entstehung dieser Erkrankungen eine Rolle spielen. SG sind körnchenartige Strukturen, die in der Zelle entstehen, wenn diese unter Stress gerät und sich die Produktion der Protein-kodierenden Ribonukleinsäuren (RNA) umstellt. Im Zentrum meines Forschungsinteresses steht die Rolle von tRNA-Fragmenten (tRNA = Transfer-RNAs, kurze Ribonukleinsäuren) im Hinblick auf den ‚Stress-Granule-Metabolismus’ der Zellen. Die tRNA-Fragmente, die ich mit Hilfe einer Kombination von biochemischen, strukturellen und mikroskopischen Ansätzen genauer untersuchen will, sind die sogenannten tiRNAs; diese entstehen, wenn tRNAs bei Stress gespalten werden. Mein Forschungsansatz würde nicht nur neue Erkenntnisse über den Prozess der Stressantwort unseres Organismus liefern, sondern auch neue Einblicke in die Pathogenese neurodegenerative Erkrankungen ermöglichen. Weiters könnten diese Experimente die Möglichkeit eröffnen, durch gezielte Modifizierung von kleinen RNA-Molekülen neue RNA-basierte Medikamente zu entwickeln.“

Angelika Gebhart und Selma Toy, HTL Rosensteingasse, über ihre Arbeit „Untersuchung der Interaktionen zwischen MYC und dem IKK-Komplex“: „Das Ziel unseres Projekts ist die Klärung der Frage, ob direkte Protein-Protein-Interaktionen zwischen dem Transkriptionsfaktor MYC und Proteinen des IKK-Komplexes in lebenden menschlichen Zellen stattfinden. Der aktuelle Stand der Wissenschaft besagt, dass das Protein MYC als Proto-Onkogen bei Mutation krebsfördernd wirkt. Das Protein NF-κB, das eine Schlüsselrolle bei Immunantwort und Entzündung spielt, weist bei onkologischen Erkrankungen ein verändertes Erhalten auf. Worüber wir derzeit noch keine Erkenntnisse haben, sind mögliche Zusammenhänge zwischen MYC und NF-κB/IKK-Komplex. Die Entdeckung eines verbindenden Gliedes zwischen Krebs und Entzündung wäre eine potentiell lebensrettende Erkenntnis. Mittels Fluoreszenzmikroskopie würden wir durch In-vitro-Experimente in menschlichen Zelllinien versuchen, direkte Interaktionen zu messen. Könnten wir zeigen, dass keine Interaktionen vorhanden sind, wäre dies eine wichtige Erkenntnis für die Grundlagenforschung. Wären Interaktionen nachweisbar, könnte dies als möglicher Ansatzpunkt für innovative Krebstherapieren dienen, was in weiteren Forschungen genauer untersucht werden müsste.“

Vadim Kotov, Universität Wien/Institute for Molecular Biotechnology (IMBA)/CSSB Hamburg, über seine Arbeit „T3SS Filament as an Anti-Virulence Drug Target“: „Antibiotika-Resistenzen sind ein weltweit zunehmendes Gesundheitsproblem. Ohne Antibiotika bzw. bei wirkungslosen Antibiotika wären viele Operationen unmöglich und viele Infektionen könnten tödlich werden. Es muss daher unser Ziel sein, Alternativen zu Antibiotika zu finden. Ich habe mich hierzu mit dem Bakterium Salmonella Typhimurium beschäftigt, das seine Wirte infiziert, in dem es Effektorproteine in die Zielzelle ‚injiziert’. Mein Ansatz zielt darauf ab, Peptidinhibitoren zu entwickeln, die die Übertragung vom Krankheitserreger zum Wirt stören. Wenn dies gelingen würde, könnte daraus eine neue Klasse antivirulenter Medikamente entwickelt werden, die gegen jene Bakterien, die ihre Wirte mittels ‚Injektion’ infizieren (z.B. Salmonellen, Yersinia, Shigella und Pseudomonas), eingesetzt werden könnten.“

Die „Be Curious“-Jury-Mitglieder
Univ.-Prof. Dr. med. univ. Markus Müller, Rektor der Medizinischen Universität Wien, Mag. DDr. Wolfgang Wein, Geschäftsführer Merck Österreich, Univ.-Prof. Dr. Eduard Auff, Prim. Priv. Doz. Dr. Birgit Grünberger, Abteilungsvorstand der Abteilung für Onkologie, Landesklinikum Wiener Neustadt, DI Volker Schörghofer, Generaldirektor Stv., Hauptverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, Wolfgang Wagner, Leitender Redakteur Chronik APA, Austria Presse Agentur eG  

Über Merck GesmbH
Merck ist ein führendes Wissenschafts- und Technologieunternehmen in den Bereichen Healthcare, Life Science und Performance Materials. Rund 50.000 Mitarbeiter arbeiten daran, Technologien weiterzuentwickeln, die das Leben bereichern – von biopharmazeutischen Therapien zur Behandlung von Krebs oder Multipler Sklerose über wegweisende Systeme für die wissenschaftliche Forschung und Produktion bis hin zu Flüssigkristallen für Smartphones oder LCD-Fernseher. 2016 erwirtschaftete Merck in 66 Ländern einen Umsatz von 15,0 Milliarden Euro.

Gegründet 1668 ist Merck das älteste pharmazeutisch-chemische Unternehmen der Welt. Die Gründerfamilie ist bis heute Mehrheitseigentümerin des börsennotierten Konzerns. Merck besitzt die globalen Rechte am Namen und der Marke Merck. Einzige Ausnahmen sind die USA und Kanada, wo das Unternehmen als EMD Serono, MilliporeSigma und EMD Performance Materials auftritt.


Kontakt

Mag. Madeleine Brand-Stöger 
Head of HR Prokuristin, Human Resources 
Merck
Phone: +43 1 576 00 273 
www.merckgroup.com

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