MedUni Wien: Neue Richtlinien für die Behandlung der diabetischen Netzhautdegeneration

Universitätsklinik für Augenheilkunde als internationaler Koordinator

Rund 600.000 ÖsterreicherInnen leiden an Diabetes. Die Erkrankung ist sehr oft mit schweren Netzhauterkrankungen verbunden. Die diabetische Netzhautdegeneration ist wie die altersbedingte Makula-Degeneration eine der häufigsten Ursachen für Erblindung. Für beide Erkrankungen wurde die Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie der MedUni Wien von der Europäischen Gesellschaft für Netzhautspezialisten (EURETINA) als Koordinator für die Entwicklung von aktuellen Guidelines für Therapie und Diagnostik gewählt.

Die Ergebnisse einer im New England Journal of Medicine veröffentlichten Studie, bei der die Effizienz mehrerer Medikamente bei diabetischer Makula-Degeneration verglichen wurde, werden nun im Vienna Reading Center an der MedUni Wien noch genauer analysiert. "Das Vienna Reading Center ist eines der führenden Zentren weltweit, zur Analyse von Bildern der menschlichen Netzhaut", sagte Ursula Schmidt-Erfurth, Leiterin der Universitätsklinik für Augenheilkunde und Optometrie der MedUni Wien bei einer Pressekonferenz am Donnerstag in Wien. "Unsere Analysen und Studien bilden auch eine Basis für die Zulassung neuer Medikamente." Für die Behandlung der diabetischen Netzhautdegeneration zeigten aktuelle Studien des Vienna Reading Centers, dass ein Arzneimittel, "Aflibercept", anderen Mitteln überlegen sein könnte", so Schmidt-Erfurth. "DiabetikerInnen sind ganz besonders auf normales Sehvermögen angewiesen, allein zum täglichen Einstellen ihres Blutzuckers."

Bei der Makuladegeneration handelt es sich um die weltweit häufigste Augenerkrankung, allein in Europa erkranken jährlich rund fünf Millionen Menschen daran. Die Degeneration der Augennetzhaut sorgt für einen allmählichen Funktionsverlust der Zellen und führt zu fortschreitendem Gesichtsfeldverlusten. Das Auge erkennt das Umfeld, aber das zentrale Sehfeld wird unscharf. Die Symptome können altersbedingt oder als Folge einer diabetischen Erkrankung auftreten. Behandelt wird sehr erfolgreich mittels Injektionen mit den genannten gefäßhemmenden Mitteln, vollständig zu Lasten der Klinik.

Die Richtlinien der EURETINA-Arbeitsgruppe mit den führenden Netzhaut-ExpertInnen der größten Augenkliniken Europas sind internationale Empfehlungen für behandelnde ÄrztInnen und Kliniken. "An diesen Richtlinien können sich die MedizinerInnen orientieren und ihre Behandlungsmethoden abgleichen. Das gibt ihnen und ihren PatientInnen die Sicherheit, mit Therapien behandelt zu werden, die sich auf dem neuesten Stand der Wissenschaft befinden", erklärt Schmidt-Erfurth. Für den internationalen Einsatz der Netzhautexpertin wurde sie in diesem Jahr zur Präsidentin der EURETINA gewählt, der größten Vereinigung mit über 5.000 TeilnehmerInnen.

Schon im Jahr 2014 hatte die EURETINA-Arbeitsgruppe unter Leitung von Ursula Schmidt-Erfurth die Guidelines für die altersbedingte Makuladegeneration entworfen. Weitere Guidelines zur Behandlung von Gefäßverschlüssen im Auge und zur Netzhautchirurgie sind in Arbeit.

Größter amerikanischer Retina-Expertenkongress erstmals in Wien
Die internationale Top-Position der MedUni Wien bei der Behandlung und Erforschung von Netzhauterkrankungen übt einen großen Einfluss auf internationaler Ebene aus. Ab kommenden Samstag (11.-14.7. 2015) tagt die Gesellschaft der amerikanischen Retina-Spezialisten (ASRS) erstmals in Wien. Insgesamt werden rund 2.000 ExpertInnen im Austria Center Vienna erwartet. Auch hier ist die Augenklinik der MedUni Wien mit zahlreichen Beiträgen vertreten, die innovative Durchbrüche in Diagnostik und Therapie präsentieren.

Termin: ASRS 2015 - American Society of Retina Specialists
Das 33. jährliche Meeting der Retina-SpezialistInnen aus aller Welt findet mit rund 2.000 TeilnehmerInnen erstmals in Wien von 11. bis 14. Juli im Austria Center Vienna statt.
Alle Infos: www.asrs.org/annual-meeting.

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