Der Vorteil für Betroffene in Österreich: Patientinnen, bei denen der Befund aus Mammographie und Brust-Ultraschall nicht eindeutig war, können in Österreich kostenlos – die Kosten übernimmt die Krankenkasse – mittels MRT untersucht werden. Damit ist Österreich ein Vorreiter, auch international gesehen. Spick: „In Deutschland etwa wird das nicht angeboten.“ International wird die Magnetresonanztomographie fast ausschließlich im Rahmen von Brustkrebsscreening-Programmen zur Früherkennung von Brustkrebs bei Hochrisiko-Patientinnen eingesetzt (etwa bei Vorliegen von familiär gehäuftem Brustkrebs).
Österreichische Patientinnen dagegen, bei denen im Rahmen des Früherkennungs-Programms für Brustkrebs ein auffälliger, jedoch nicht eindeutiger Befund in Mammographie oder Brust-Ultraschall erhoben wurde (BI-RADS 0), können eine MRT der Brust zur weiteren Abklärung anfordern.
„Die aktuelle Studie belegt die hohe Genauigkeit der MRT. Die MRT hat die unklaren Befunde nicht nur eindeutig als entweder definitiv gutartig oder bösartig charakterisiert, wir haben außerdem damit auch zusätzliche, zuvor unbekannte, bösartige Tumore entdeckt. Die Daten belegen daher, dass die Brust-MRT ein akkurater Problemlöser ist“, sagt Claudio Spick von der Medizinischen Universität Wien. Alternativen wären ausschließlich invasive Biopsien oder Verlaufskontrollen, welche Wartezeiten, Komplikationen und Unsicherheit bedingen.
Die WissenschafterInnen hoffen, mit Hilfe der MRT eine ähnliche diagnostische Sicherheit bei der Diagnose von Prostatakrebs zu erzielen.
Service: PLOS ONE
3 Tesla breast MR imaging as a problem-solving tool: Diagnostic performance and incidental lesions. „Spick C, Szolar DHM, Preidler KW, Reittner P, Rauch K, Brader P, Tillich M, Baltzer PA (2018). PLoS ONE 13(1): e0190287. https://doi.org/10.1371/journal.pone.0190287
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