MedUni Wien: Maßgeschneiderte Medizin: Neues Kompetenzzentrum in Graz

Krebs- und Diabetes, Herzinfarkt oder Fettleber erkennen, bevor sie sich bemerkbar machen - und ihnen mit der individuell richtigen Therapie zielsicher entgegenwirken - das ist Ziel der Biomarkerforschung. Seit Jahren engagieren sich ForscherInnen der Medizinischen Universität Graz auf diesem Gebiet. Mittwochabend wurde an der Med-Uni das Kompetenzzentrum für Biomarkerforschung, "CBmed", eröffnet, an dem auch die MedUni Wien beteiligt ist.

In der traditionellen medizinischen Forschung werden Medikamente entwickelt, die bei allen Betroffenen einer Erkrankung wirken sollen. Es zeigt sich aber immer wieder, dass ein Teil der Patienten nicht auf die Therapie anspricht. Denn die genetische Ausstattung des Patienten und sein jeweiliges Stoffwechselprofil haben Einfluss auf die Wirkung des Medikaments, schilderte Thomas Pieber, wissenschaftlicher Geschäftsführer des "CBmed".

"Wenn man aufgrund der genetischen oder metabolischen Konstellation viel früher sagen kann, wer wenig gefährdet ist und wer auf welche Behandlung ansprechen wird, ist viel gewonnen", so Pieber. Aussichtslose Therapien im Falle von Krebserkrankungen und mit ihnen oftmals einhergehende Nebenwirkungen wären so in Zukunft besser einschränkbar. Die sogenannte personalisierte Medizin setzt daher auf körpereigene molekulare Indikatoren (Biomarker) wie Genprodukte, Enzyme, Hormone, Genprodukte oder auch Amino- und Fettsäuren, um Diagnose und Behandlungswege neu zu designen.

Am Grazer "CBmed" will man neue Biomarker identifizieren, Biomarker-Kandidaten validieren sowie systematische Forschung über Biomarker betreiben, um letztlich neue Produkte für die klinische Anwendung zu entwickeln, umriss Pieber die Ausrichtung des neuen Kompetenzzentrums. Speziell ins Visier genommen hat man die Behandlung von Volkskrankheiten, wie zum Beispiel Diabetes, Herz-und Lebererkrankungen oder Krebs. Als wissenschaftliche Basis dient den Forschern die Biobank an der Medizinischen Universität Graz, eine der größten Sammlungen biologischer Proben Europas.

Das neue Zentrum ist eines von bundesweit 15 K1-Zentren und wird im Rahmen des Kompetenzzentren-Programms COMET mit Bundes- und Landesmittel gefördert. Bis 2018 stehen dem Zentrum, an dem neben der Med-Uni Graz auch die Med-Uni Wien, die TU und Universität Graz sowie das AIT und Joanneum Research beteiligt sind, ein Budget von 17,4 Mio. Euro zur Verfügung. Elf Mio. davon seien Beiträge aus der Industrie, deren Interesse hoch sei und weiter stark zunehme. Projektpartner seien u.a. Unternehmen wie B. Braun Melsungen, Becton Dickinson, Eli Lilly, Merck Sharp & Dohme und Merck Serono, so der wirtschaftliche Geschäftsführer Robert Fasching.

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