MedUni Wien: Massenspektrometrie: Neue Technik eröffnet verbesserte Diagnose-Optionen

(Wien, 02-08-2012) Die Massenspektrometrie (MS) nimmt einen immer zentraleren Stellenwert für die Charakterisierung und Identifizierung von Biomolekülen in der Biologie und Medizin ein. Ein Vorteil dieser Technik ist die Möglichkeit, gleichzeitig verschiedene Moleküle wie Proteine, Lipide oder Zucker aus biologischen Proben wie Blutplasma oder Gewebe nachzuweisen und zu quantifizieren. Das macht die Massenspektrometrie besonders für die Suche von Krankheitsmarkerprofilen in der klinischen Diagnostik attraktiv.

„Die gängigste Methode ist derzeit die „Liquid Chromatography-Electrospray Ionisation“ (LC-ESI). Sie ist aber instrumentell aufwändig und wartungsbedürftig und daher auch sehr kostenintensiv“, erklärt Gerald Stübiger vom Institut für Gefäßbiologie und Thromboseforschung der MedUni Wien.

Unter seiner Leitung hat ein Forscherteam der MedUni Wien in Zusammenarbeit mit Firmenpartnern nun in einer Studie nachgewiesen, dass die „Matrix-Assisted Laser Desorption/Ionisation“ (MALDI) eine ernstzunehmende Alternative darstellt – vor allem für regelmäßiges Screening von Risikopatienten. Stübiger: „MALDI ist robuster, empfindlicher und kostengünstiger als LC-ESI. Es ist daher zu erwarten, dass sich diese Technik zunehmend in klinischen Labors etablieren und entscheidend zu einer Revolutionierung der molekularen Diagnostik und Therapie beitragen wird.“

Bei MALDI-MS genügt ein Blutstropfen, um ein Markerprofil anzulegen, in dem alle Parameter einer Probe enthalten sind. Das reicht vom Cholesterinspiegel bis hin zu anderen Lipid-Parametern. In der nun im Top-Magazin „Atherosclerosis“ veröffentlichten Studie ist es den MedUni Wien-ForscherInnen erstmals gelungen, diese Technik für die Diagnostik von Lipidmarkern bei Jugendlichen mit „familiärer Hyperlipidämie“, also mit genetisch bedingten erhöhten Blutfettwerten, einzusetzen und den Zusammenhang zwischen bestimmten Phospholipiden und Risikofaktoren aufzuzeigen.

Stübiger: „Diese PatientInnen stellen eine Hochrisikogruppe für die frühzeitige Entstehung von Gefäßerkrankungen und Atherosklerose dar. Die Suche nach neuen Biomarkern, die eine bessere Diagnose und Therapie ermöglichen, ist eine große Herausforderung. Mit Hilfe der MALDI-Technik hoffen wir die Erkrankung und ihren Verlauf besser verstehen zu lernen.“

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