MedUni Wien: Krampfadern erhöhen das Risiko für Venenthrombosen oder Lungenembolien bei KrebspatientInnen

KrebspatientInnen mit Krampfadern haben ein deutlich höheres Risiko, eine Venenthrombose oder eine Lungenembolie während der Krebserkrankung zu erleiden.

Das ist das aktuellste Ergebnis aus der „Vienna Cancer and Thrombosis Study“ (CATS), die bereits zehn Jahre lang an der Klinischen Abteilung für Hämatologie und Hämasteseologie der MedUni Wien (Universitätsklinik für Innere Medizin I) läuft. Das Hauptaugenmerk der CATS-Studie ist die Suche nach Faktoren, die dazu beitragen, das Auftreten venöser Thromboembolien bei KrebspatientInnen vorhersagen zu können.

Bekannt ist, dass venöse Thromboembolien (Gefäßverschlüsse), wie zum Beispiel tiefe Beinvenenthrombosen und Pulmonal-Embolien, besonders häufig bei KrebspatientInnen auftreten und zu den häufigsten Ursachen für erhöhte Sterblichkeit zählen. Eine geeignete Thrombose-Vorsorge kann dieses Risiko minimieren, geht aber zumeist auch mit einem Blutungsrisiko einher. Die Identifikation von Risikofaktoren für eine venöse Thromboembolie ist daher nötig, um PatientInnen zu identifizieren, die von einer gezielten, medikamentösen Thrombosevorsorge profitieren würden. Betroffene mit niedrigem Risikoprofil erhalten keine Prophylaxe und werden damit nicht unnötig einem Blutungsrisiko auszusetzen.

Zweifach erhöhtes Risiko für venöse Thromboembolie
In der aktuellen Auswertung der CATS-Studie wurden 1.270 Patienten zwei Jahre lang beobachtet. Oliver Königsbrügge und Felix Lötsch von der Universitätsklinik für Innere Medizin I der MedUni Wien fanden unter Leitung von Cihan Ay dabei heraus, dass PatientInnen, die zum Zeitpunkt der Diagnose ihrer Krebserkrankung bzw. bei Studieneinschluss an einer Varikose (Krampfadern) litten, ein zweifach erhöhtes Risiko für das Auftreten einer venösen Thromboembolie im weiteren Krankheitsverlauf haben.

Noch nie zuvor war an einer ähnlich großen Gruppe von KrebspatientInnen der Einfluss von Krampfadern auf das Thromboserisiko untersucht worden. Die Ergebnisse dieser Untersuchung wurden nun im renommierten „Journal of Thrombosis and Haemostasis“ publiziert.

10 Jahre CATS: Symposium am 17. Oktober
Anlässlich des zehnjährigen Bestehens der „Vienna Cancer and Thrombosis Study“, die bereits eine Reihe von wichtigen Erkenntnissen gebracht hat, die die klinische Risikoeinschätzung verbessern und zum besseren Verständnis pathophysiologischer Mechanismen Tumor-assoziierter Thrombose beitragen, findet am Donnerstag, 17. Oktober 2013, ein Symposium zum Thema „Tumor und Thrombose“ mit ExpertInnen und prominenten GastreferentInnen aus den USA, aus Deutschland und von der MedUni Wien statt.

Termin: Donnerstag, 17.Oktober 2013, 14:00 – 19:00 Uhr; Jugendstilhörsaal der MedUni Wien, Spitalgasse 23, 1090 Wien, BT 88, Rektoratsgebäude (Eintritt ist frei, Anmeldung per E-mail unter tanja.altreiter(at)meduniwien.ac.at). Link zum Programm:
http://www.termine-meduniwien.at/mediafiles/39/Cats_Symposium_Einladung_web2.pdf

Service: Journal of Thrombosis and Haemostasis & Blood
“Presence of varicose veins in cancer patients increases the risk for occurrence of venous thromboembolism.” Königsbrügge O, Lötsch F, Reitter EM, Brodowicz T, Zielinski C, Pabinger I, Ay C. Journal of Thrombosis and Haemostasis. doi: 10.1111/jth.12408.

“Biomarkers for prediction of venous thromboembolism in cancer.” Pabinger I, Thaler J, Ay C. Blood. 2013 Sep 19;122(12):2011-8. doi: 10.1182/blood-2013-04-460147.

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