Es handelt sich um ein "Biograph mMR"-Gerät und ist weltweit die erste Baureihe solcher Anlagen, mit der Magnetresonanz-Bilder (mittels hoher Magnetfelder) und Darstellungen aus der Photonen-Emissions-Tomografie (PET), ein nuklearmedizinisches Verfahren, simultan produziert werden können.
"Das innovative System eröffnet neue Möglichkeiten bei der Erkennung von Krankheiten im Bereich der Neurologie, Onkologie und Kardiologie sowie in der Therapieplanung. In der Forschung könnte 'Biograph mMR' etwa die Entwicklung neuer Biomarker oder personalisierter Therapieansätze unterstützen, hieß es in einer Aussendung des Unternehmens. Eine Ganzkörperaufnahme mit dem integrierten System können nun in rund 30 Minuten erfolgen, im Vergleich zu einer Stunde oder mehr für aufeinanderfolgende MR- und PET-Untersuchungen.
Forschung beginnt Ende 2013
Die ersten Systeme dieses Typs werden bisher an Universitätskliniken und Forschungszentren in Europa, den USA und Asien vor allem für die klinische Forschung eingesetzt. Das neue Gerät wird ab Ende 2013 zum ersten Mal in Österreich im Forschungseinsatz sein. Zwischen Siemens Österreich und AKH Wien bzw. MedUni Wien gibt es eine Reihe von Forschungskooperationen, wie etwa das Exzellenzzentrum für Hochfeld-Magnetresonanztomographie (Siegfried Trattnig/Universitätsklinik für Radiodiagnostik), wo wissenschaftliche Untersuchungen des Stoffwechsels, des Gehirns und der Muskulatur durchgeführt werden oder auch im Bereich der Krebsforschung (Thomas Helbich/ Universitätsklinik für Radiodiagnostik), im speziellen der Brustkrebsforschung.
“Der Biograph mMR ergänzt in idealer Weise das Spektrum innovativer Bildgebungstechnologien des AKH Wien bzw. der MedUni Wien und erhöht auch die Attraktivität unserer Institution für Spitzenforscher dem Ausland“, betonte Marius Mayerhöfer von der Universitätsklinik für Radologie in Wien. Man werde innovative Forschungsprojekte damit vorantreiben. Der in dem Gerät eingebaute MR-Tomograph hat eine Feldstärke von drei Tesla, das Ultra-Hochfeld-MR-Gerät der MedUni Wien arbeitet mit sieben Tesla.
Eine Kombination der Technologien von MR und PET war bisher eine große technische Herausforderung, da diese Technologien auf unterschiedlichen physikalischen Effekten beruhen, die normalerweise nebeneinander nicht funktionieren können. Die Magnetfelder, wie sie ein MR erzeugt, beeinflussen herkömmliche PET-Detektoren, was simultan aufgenommene menschliche Bilder bisher unmöglich machte.