MedUni Wien: Katheter-Technik rettet bei schweren Schlaganfällen Leben

Im Rahmen der VIMS-Studie (Vienna Interventional Management of Stroke) evaluieren ForscherInnen der Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien derzeit gemeinsam mit dem AKH Wien und drei weiteren Wiener Krankenhäusern die Behandlung von Schlaganfall-PatientInnen mittels Katheter-Technik. Eines ist bereits heute klar: Viele der mit dieser Technik behandelten Menschen würden sonst schwerste Behinderungen davon tragen oder sogar sterben.

Die meisten, von einem gefäßverstopfenden Blutgerinnsel hervorgerufenen, so genannten ischämischen Schlaganfälle (rund 85% aller Schlaganfälle) können mit blutverdünnenden Mitteln gut behandelt werden. Rund jedes siebente bis achte Blutgerinnsel ist jedoch für diese Behandlungsmethode zu groß bzw. kann die Methode wegen erhöhten Blutungsrisikos nicht angewendet werden. Ähnlich wie bei der Behandlung eines Herzinfarkts wird deshalb ein Katheter bis zum betroffenen Gehirngefäß geführt. Mit Hilfe eines speziellen Bergegeräts, dem sogenannten Stent-Retriever, wird dann der Blutpfropfen herausgezogen. Einem großen Teil der PatientInnen bleiben durch diese Behandlung schwerwiegende Langzeitfolgen bis hin zum Tod erspart.

Im Gegensatz zur Behandlung durch Thrombolyse – also der Verabreichung blutverdünnender Mittel – ist diese Behandlungsmethode derzeit jedoch noch keine Standardtherapie. Und das obwohl die Katheter-Technik bereits österreichweit mit guten Erfolgen angewandt wird, so auch in Wien an den vier Krankenhäusern AKH Wien, Rudolfstiftung, Barmherzige Brüder und SMZ Süd („Kaiser-Franz-Josef-Spital“). Aus diesem Grund läuft derzeit an der MedUni Wien (Universitätsklinik für Neurochirurgie und Interventionelle Radiologie) gemeinsam mit den genannten Krankenhäusern die Studie VIMS.

Dazu Studienverantwortlicher Wolfgang Serles von der Universitätsklinik für Neurologie der MedUni Wien: „Durch die Beteiligung aller vier Wiener Interventionszentren für Schlaganfälle sind wir in der Lage genau herauszufinden, welche Gruppen von PatientInnen durch die Katheter-Technik besonders profitieren.“ Die 2011 gestartete VIMS-Studie läuft noch bis Oktober 2014.

Serles betont auch, wie wichtig die junge Behandlungsmethode bereits heute sei: „Obwohl wir noch keine durchgehende Behandlung mit der Katheter-Technik anbieten können, profitieren derzeit in Wien jedes Jahr rund 40 Menschen von dieser neuen Methode. Durch eine lückenlose Versorgung rund um die Uhr könnten wir diese Zahl noch deutlich steigern.“

Weltkongress der Neurologie vom 21. bis 26. September 2013 in Wien
Ende September (21. bis 26. September 2013) versammelt sich die internationale Forschungs-Elite zum 21. Weltkongress der Neurologie in Wien. Der weltweit größte Fachkongress zum Thema Neurologie steht heuer unter dem Motto „Neurologie im Zeitalter der Globalisierung“ und wird gemeinsam mit der EFNS (European Federation of Neurological Societies) und der ÖGN (Österreichische Gesellschaft für Neurologie) im veranstaltet. Präsident des Kongresses ist Eduard Auff, Leiter der Universitätsklinik für Neurologie an der MedUni Wien. Weitere Informationen zum Weltkongress der Neurologie: http://www.wcn-neurology.org

Neurowissenschaften – einer der fünf Forschungscluster der MedUni Wien
Der Forschungscluster „Neurowissenschaften“ ist einer von fünf Forschungsclustern der MedUni Wien. In diesen und den anderen vier Fachgebieten werden in der Grundlagen- wie in der klinischen Forschung vermehrt Schwerpunkte an der Medizinischen Universität Wien gesetzt. Die weiteren vier Forschungscluster sind Krebsforschung/Onkologie, vaskuläre/ kardiale Medizin, Allergologie/Immunologie/Infektiologie und Bildgebung (Imaging).Weitere Infos: http://forschungscluster.meduniwien.ac.at/.

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