MedUni Wien: Gemeinsame Innovationen für das AKH und die Medizinische Universität Wien

Am Mittwoch wurde der Zusammenarbeitsvertrag für eine gemeinsam abgestimmte Strategie und Betriebsführung der MedUni Wien mit dem AKH Wien unterzeichnet. Die ausverhandelten Verträge sollen die langfristigen Weichen für eine erfolgreiche Zukunft des Gesundheits- und Wissenschaftsstandortes AKH/MedUni Wien stellen. Dafür investieren Bund und Stadt bis 2030 gemeinsam rund 2,2 Milliarden Euro für Bau- & Infrastrukturprojekte, laufende Investitionen und den Klinischen Mehraufwand. Das wurde gemeinsam von Finanzminister Schelling, Wissenschaftsminister Mitterlehner, MedUni-Wien-Rektor Müller, den Wiener Stadträtinnen Wehsely und Brauner sowie AKH-Direktor Wetzlinger präsentiert.

Die wesentlichen Eckpunkte sind dabei im Finanz- & Zielsteuerungsvertrag, sowie im  Rahmenbauvertrag festgeschrieben. In der Zusammenarbeitsvereinbarung zwischen MedUni Wien und AKH werden die gemeinsame Governance und die konkreten Zusammenarbeitsprinzipien für den täglichen Betrieb in der Kooperation AKH/MedUni Wien festgelegt. Ergänzt wird das Vertragswerk durch die Ende Dezember abgeschlossene Leistungsvereinbarung zwischen dem BMWFW und der MedUni Wien, in der vor allem das wissenschaftliche Leistungsspektrum und dessen Finanzierung für die kommenden drei Jahre festgelegt sind.

Langfristige Planung auf allen Ebenen - 2,2 Milliarden Euro bis 2030
Im Zentrum der Überlegungen der künftigen Zusammenarbeit stehen die langfristigen Perspektiven für den Gesundheits- und Forschungsstandort, die strategische Weiterentwicklung der medizinischen Versorgungseinrichtung sowie die effizientere Nutzung der verwendeten Steuergelder. Zur langfristigen Sicherung des Standortes AKH/MedUni Wien investieren Bund und Stadt bis 2030 gemeinsam rund 2,2 Milliarden Euro für Bau- & Infrastrukturprojekte, laufende Investitionen und den Klinischen Mehraufwand.

Als zentrale Vereinbarung über die gemeinsame Steuerung und finanzielle Rahmenbedingungen am Standort AKH/MedUni Wien dient der Finanz- und Zielsteuerungsvertrag, wobei die unmittelbare Umsetzung auf Grundlage der Zusammenarbeitsvereinbarung zwischen MedUni Wien-AKH erfolgt:

  • Der Mitteleinsatz erfolgt nach Grundsätzen der Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit, Zweckmäßigkeit und Rechtmäßigkeit. Ziel ist die Steigerung der Effektivität und Effizienz am Standort.
  • Dazu werden Wissenschafts-, Lehr- und versorgungspolitische Ziele festgelegt, die in wechselseitiger Unterstützung umgesetzt werden.
  • Vereinbart wurde auch ein gemeinsames Nutzungskonzept, das eine ganzheitliche Ermittlung des Flächenbedarfs am AKH-Gelände ermöglichen soll, wobei die Erfordernisse für PatientInnenbetreuung, Forschung und Lehre berücksichtigt werden.
  • Bis zum Jahr 2024 stellen Bund und Stadt für Geräteanschaffungen und erneuerungen sowie damit zusammenhängende bauliche Maßnahmen gemeinsame Mittel in Höhe von 495,8 Millionen Euro (67 Prozent Stadt Wien und 33 Prozent Bund) zur Verfügung.
  • Laufender Klinischer Mehraufwand (KMA):
    Ebenfalls bis 2024 wird auf Grundlage der KMA-VO ein jährlicher Kostenersatz des Bundes, neben der Bereitstellung der Ärzte der MedUni Wien für die PatientInnenversorgung, in Höhe von 40 Millionen Euro zugunsten der Stadt Wien festgelegt

    Nach Ablauf des Vertrages (spätestens aber 2024) erfolgen wieder Beratungen über die künftige Höhe der Ausgleichszahlungen

  •  Begleitend ist eine  nachhaltige Entlastung des ärztlichen Personals bei gleichzeitiger Aufgabenübertragung auf nicht-ärztliche Berufsgruppen vereinbart, um freie Ressourcen für Lehre und Forschung zu schaffen.
  • Dazu wird es eine Deckelung des ärztlichen Personals (1.500 Vollzeitäquivalente) sowie des sonstigen Gesundheitspersonals (Umsetzung des Projekts "Mitverantwortlicher Tätigkeitsbereich" durch die Stadt) geben.
  • Der bisherige AKH-Versorgungsanteil von 25 Prozent am Gesamtanteil der KAV-Spitäler wird weitergeführt.
  • Vereinbart ist jedoch eine Entlastung des AKH im Bereich von Ambulanzen, Notfallaufnahmen und Rettungszufahrten, im Gegenzug sollen  Erstversorgungszentren gefördert werden.
  • Auch die Dienstpläne und der Betrieb werden so angepasst, dass  durchschnittlich zumindest 30 Prozent der Normalarbeitszeit des ärztlichen Personals für Forschung & Lehre aufgewendet werden. Ergänzend zum Finanz- und Zielsteuerungsvertrag regelt der Rahmenbauvertrag die wichtigsten baulichen Investitionen am AKH/MedUni Wien.
  • Bis zum Jahr 2030 investieren Bund und Stadt gemeinsam rund 1,4 Milliarden Euro (Bundesanteil 40 Prozent, Stadt 60 Prozent) in wesentliche Infrastrukturprojekte z.B.: Eltern-Kind-Zentrum, OP-Einrichtungen und Notfall-Unfall, Pflegebereich, Projekte der Forschungsinfrastruktur.
  • Zur Weiterentwicklung der medizinischen Forschung wird das Bauprojekt "Translational Medicine" mit einem Volumen von 100 Millionen Euro beitragen. Damit wird am Standort Wien die Grundlagenforschung sowie die Umsetzung neuer Präventions- und Therapieansätze weiter forciert.

Zitate
"Mit diesen Vereinbarungen schaffen wir künftig mehr Raum für Lehre und Forschung und somit für die Kernkompetenzen eines Universitätsklinikums.  Zudem erreichen wir Klarheit und Stabilität beim Klinischen Mehraufwand und sorgen für einen effizienten und verantwortungsvollen Umgang  der eingesetzten Steuermittel. Dadurch sichern wir einerseits die langfristige Weiterentwicklung des Gesundheits- und Wissenschaftsstandortes Wien und stärken gleichzeitig die universitäre Spitzenmedizin am AKH, die aufgrund ihrer Leistungen von großer überregionaler Bedeutung ist", so Vizekanzler und Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner.

„Neue und gemeinsam besetzte Organe sollen die Zusammenarbeit in strategischen und operativen Fragen in der Führung des AKH Wien/des Klinischen Bereichs der MedUni Wien verbessern. Die gemeinsame Steuerung sichert vor allem einen effizienteren Mitteleinsatz, der sich in Verbindung mit dem Zielsteuerungsvertrag zwischen Bund und Wien in einem entsprechenden Kostendämpfungspfad niederschlagen soll“, betont Finanzminister Hans Jörg Schelling.

„Das AKH Wien ist ein Eckpfeiler für die medizinische Versorgung der WienerInnen und ein Aushängeschild für den Gesundheitsstandort Österreich. Wir haben heute die größten Veränderungen für das AKH Wien seit seinem Bestehen fixiert. Mit den vereinbarten Milliardeninvestitionen ermöglichen wir auch für die Zukunft Spitzenmedizin auf internationalem Niveau. Gleichzeitig stellen wir die Zusammenarbeit zwischen dem AKH Wien und der MedUni Wien komplett neu auf. Schlanke Strukturen und klare Verantwortlichkeiten verhindern die bisherigen Doppelgleisigkeiten. Transparente Abläufe und gemeinsame Ziele stellen sicher, dass Budgetmittel optimal verwendet werden. PatientInnen, MitarbeiterInnen und die Wiener SteuerzahlerInnen profitieren von diesen positiven Veränderungen in gleichen Maßen“, wie Gesundheitsstadträtin Sonja Wehsely aufzeigt.

„Mit dem nun vorliegenden Paket stellen Bund und die Stadt Wien die Weichen für eine positive Zukunft des Wiener AKH. Mit Investitionen von rund 2,2 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 ermöglichen wir, dass die MedUni Wien und das AKH gestärkt Forschung, Lehre und Krankenversorgung auf höchstem Niveau für die gesamte Metropolregion Wien und darüber hinaus anbieten können. Denn welche überregionale Bedeutung das Wiener AKH hat, zeigt sich nicht zuletzt dadurch, dass das Spital bereits jetzt rund 28% seiner PatientInnen aus anderen Bundesländern versorgt“, ergänzt die Wiener Wirtschafts- und Finanzstadträtin Renate Brauner, die sich durch die Investitionen einen wichtigen wirtschaftspolitischen und standortpolitischen Impuls erhofft: „Wir bekennen uns in den vorliegenden Verträgen dazu, künftig den Transfer von Forschungsergebnissen des AKH in die Wirtschaft aktiv zu unterstützen und möchten damit mit innovativen Produkten und Dienstleistungen Wien als wichtigen Standort für die Gesundheitswirtschaft und die Life Sciences weiter stärken“, so Finanzstadträtin Renate Brauner.

„Die heute unterzeichneten Verträge stellen einen Meilenstein in der Geschichte der Medizinischen Universität Wien und des AKH dar. Durch große Anstrengungen aller Beteiligten ist es trotz schwieriger Rahmenbedingungen gelungen, die Handlungsfähigkeit der medizinischen Leitinstitution Österreichs auf internationalem Spitzenniveau sicherzustellen“, sagte Markus Müller, Rektor der Medizinischen Universität Wien.

„Ich bedanke mich bei allen Mitwirkenden, insbesondere der Medizinischen Universität Wien, für die partnerschaftliche  Zusammenarbeit, welche die Grundlage für die heute unterzeichneten Verträge darstellt. Beim Bund und der Stadt Wien bedanke ich mich für den Vertrauensvorschuss für die zukünftige gemeinsame Betriebsführung des AKH Wien und den Klinischen Bereich der Medizinischen Universität Wien. Um die Spitzenposition von Patientenversorgung, Forschung und Lehre zu stärken und auszubauen, werden noch große Herausforderungen zu bewältigen sein. Die Grundsteine dafür  sind durch diese Verträge gelegt“, so Herwig Wetzlinger, Direktor der Teilunternehmung AKH Wien.

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