MedUni Wien: CD-Labor erforscht Potenzial von Thiomeren für die Behandlung des Trockenen Auges

Thiomere sind modifizierte Biopolymere, eine Substanzgruppe mit großem Potenzial für die Augenheilkunde. Thiomere sind für die Behandlung des Trockenen Auges geeigne7. Im CD-Labor, das am Mittwoch an der MedUni Wien eröffnet wird, soll dieses Potenzial weiter erforscht werden, aber auch andere ophthalmologische Applikationen von Thiomeren untersucht werden.

„Biopolymere werden in den Zellen von Lebewesen synthetisiert und zeichnen sich durch erstklassige Biokompatibilität aus. Thiomere sind eine Spezialform dieser Polymere, sie tragen Thiolgruppen, wodurch es zu einer kovalenten Bindung an Muzine kommt. Bezüglich wichtiger Parameter wie ph-Wert oder Viskosität können Thiomere modifiziert werden, was breiten Anwendungen in der Medizin, insbesondere der Augenheilkunde, ermöglicht“, erklärt Leopold Schmetterer vom Zentrum für Medizinischen Physik und Biomedizinische Technik und Leiter des CD-Labors.

In diesem Labor wird daran geforscht, welche Effekte die Thiomere in der Augenheilkunde haben können. Dazu werden neue Methoden und innovative Verfahren genutzt, darunter am Zentrum für Medizinische Physik und Biomedizinische Technik entwickelte Formen der optischen Kohärenztomographie (OCT): U.a. die Vermessung der Tränenfilmdicke mittels OCT sowie die Messung des retinalen Blutflusses mittels Doppler OCT, die im CD-Labor für Laserentwicklung und deren Anwendung in der Medizintechnik entwickelt wurden.

Schmetterer: „Ein wesentlicher Schwerpunkt im vorliegenden CD-Labor ist die Auswirkung der Thiomere auf die Dicke des Tränenfilms bei Patienten mit Trockene Auge. Diese Krankheit ist derzeit nur schwer behandelbar, herkömmliche Mittel zum Ersatz des Tränenfilms werden durch den Lidschlag schnell aus dem Auge transportiert und sind nur maximal 60 Minuten wirksam.“ Entsprechend müssen diese Substanzen häufig eingetropft werden, um den PatientInnen Linderung verschaffen zu können. Thiomere gehen kovalente Bindungen mit der Muzinschicht der körpereigenen Tränenflüssigkeit ein, sie sind daher länger wirksam und verbleiben bis zu 24h an der Oberfläche des Auges.

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