LISAvienna: HIMSS 2015

LISAvienna besuchte von 12. bis 16. April die jährliche Konferenz der Healthcare Information Management System Society, kurz HIMSS. Ziel war es herauszufinden, ob die Veranstaltung eine geeignete Plattform sein könnte, um heimischen Unternehmen den Eintritt in den US-Markt zu erleichtern. Auch die Identifikation neuer Trends im Health IT Bereich stand auf der Agenda.

Die HIMSS ist die weltweit größte Health IT Ausstellung und Konferenz. Auch heuer konnte die Veranstaltung in Chicago mit rund 44.000 BesucherInnen und 1.344 Ausstellern ähnliche Veranstaltungen klar überbieten. Ein Vergleich: Das zur selben Zeit in Berlin stattfindende Branchenevent conhIT verzeichnete rund 7.500 BesucherInnen und knapp 400 Aussteller.

Für eine IT Messe angemessen gab es auch eine eigene HIMSS App, die es erlaubte nach Veranstaltungen, Ausstellern und Besuchern zu suchen und gleich Terminanfragen zu versenden.

Das Angebot auf der HIMSS lässt sich in drei Bereiche gliedern: Ausstellung, Fortbildung und Networking.

Ausstellung
Die Ausstellung begann am zweiten Tag der fünftägigen HIMSS und zog eindeutig das meiste Publikum an. Auf rund 110.000 m2 aufgeteilt auf 2 Hallen präsentierten sich überwiegend US-amerikanische Unternehmen. Aber auch europäische Delegationen waren vertreten. So hat sich zum Beispiel über die Jahre eine starke Interessensgemeinschaft aus den Niederlanden gebildet. Diese nutzt die jährliche Delegation, um ihre Produkte am innovationsfreundlichen US-Markt zu präsentieren, aber vor allem auch um durch die gewonnen Eindrücke und Mitbewerberanalysen einen Vorteil am heimischen Markt zu erzielen.

Neben den Big Playern wie Cerner, Agfa oder Microsoft gab es zahlreiche Auftritte kleinerer Unternehmen, die durch individuelle Lösungen versuchen, den dynamischen Anforderungen im Bereich Gesundheits-IT gerecht zu werden. In den vergangenen Jahren in Österreich immer wieder als Trend bezeichnete Produkte und Dienstleistungen waren auf der HIMSS 2015 bereits fixer Teil der Produktpalette. Das lässt sich an eigenen Bereichen für die Themen Mobile Solutions, Healthcare Gaming und Smart Hospital klar festmachen. In den USA scheint es längst Alltag zu sein, dass SchlaganfallpatientInnen Apps oder Computerspiele zur Rehabilitation verschrieben bekommen. Das könnte auf die besondere Einstellung der Versicherungen zurückzuführen sein, die auf der Messe als Aussteller und Besucher vertreten waren und Lösungen gesucht, aber auch präsentiert haben, die Diagnose, Behandlung und Verwaltung optimieren.

Ein großes Ausstellungsareal war für den "Intelligent Health Pavillion" zu komplett funktionsfähigen Testräumen umgebaut worden. Über ein Terminal konnten für jeden Raum eigene Führungen gebucht werden. Es bestand zum Beispiel die Möglichkeit, sich in einem Pflegezimmer ein Bild von technischen Hilfsmitteln in der Heimpflege zu machen und im Operationssaal der Zukunft konnte man mehr über die nötige Interaktion von Software und Hardware erfahren.

Um die Diversität der unterschiedlichen Produktgruppen, um die es bei der Messe ging, besser greifbar zu machen, folgt ein Auszug aus der Produktliste – die Zahl in der Klammer gibt die Anzahl der Aussteller in der jeweiligen Kategorie an: Hardware (129), Mobile Healthcare (377), Network Solutions (78), Cloud Computing (182), Analytics (227), Interoperability (177), ICD-10 Compliance (114), Telemedicine Solutions (121), Executive Search und Recruitment (27), Insurances (50), Portal Solutions (168), Scheduling Systems(59), Electronic Health Record (220), Home Health Information Management (205), ePrescribing Solutions (86), Decision Support (193), Health Education and Wellness Information (95), Education (50), 3D Visualization (45), Cardiology (33), Radiology (33), Image Management (77). Eine vollständige Liste aller Aussteller finden Sie hier.

Fortbildung
Vorträge und Seminare sind ein weiteres Kernelement der HIMSS. Hier werden zeitgleich in über 20 Vortragsräumen die neuesten Erkenntnisse und Herausforderungen im Healthcare-IT Bereich präsentiert und diskutiert. Die Vortragenden sind führend auf ihrem jeweiligen Gebiet und so kommen zu einzelnen Präsentationen oft über 1.000 Interessierte. Hier wurden Themen angesprochen, die momentan technisch noch nicht umgesetzt sind, aber in Zukunft eine große Rolle spielen werden. Dazu zählt zum Beispiel die Erweiterung der elektronischen Krankenakte um das genetische Profil des Patienten – der nächste große Schritt zur Realisierung einer personalisierten und effizienten Medizin.

Networking
Rund um die Messe fand eine große Vielfalt an Networking-Veranstaltungen statt. So gab es einerseits eigene Angebote für unterschiedliche Berufsgruppen wie ÄrztInnen, Versicherungen oder Dienstleister. Andererseits wurden innerhalb der einzelnen Technologiefelder eigens organsierte Treffen zum Erfahrungsaustausch angeboten. Auch für die aus aller Welt angereisten Gäste gab es einen speziellen Empfang - hier verlor übrigens die Delegation aus Bangladesch den Preis für die weiteste Anreise um ca. 2.000 km an die Gäste aus Australien.

Fazit
Für alle Akteure im Health IT Bereich, die einen Markteintritt in Nordamerika planen, ist die HIMSS eine unverzichtbare Veranstaltung. Aber auch für all jene, die momentan auf andere Zielmärkte fokussieren, ist die Veranstaltung der ideale Ort, um mögliche Partner zu treffen oder um alles über die Konkurrenz und über neue Produkte zu erfahren. Im kommenden Jahr wird die Veranstaltung vom 29. Februar bis zum 4. März in Las Vegas stattfinden.

Haben Sie Fragen zur HIMSS 2015 oder würden Sie 2016 diese Veranstaltung gerne besuchen? Kontaktieren Sie Martin Mayer

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