IMP-Gründungsdirektor Max L. Birnstiel verstorben

Das Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien trauert um seinen Gründungsdirektor Max Birnstiel, der am 15. November im 82. Lebensjahr verstorben ist. Er war einer der Pioniere der modernen Molekularbiologie und gestaltete durch sein Wirken am Vienna Biocenter die heimische Forschungslandschaft in erheblichem Ausmaß mit.

Max Birnstiel leitete das IMP von 1986 bis 1996 als wissenschaftlicher Direktor. Seine Berufung nach Wien erfolgte auf Empfehlung von Peter Swetly und Gottfried Schatz, die in Birnstiel die ideale Persönlichkeit sahen, um das von Boehringer Ingelheim und Genentech neu gegründete Institut für Grundlagenforschung zum Erfolg zu führen. Birnstiel, der bis dahin das Institut für Molekularbiologie der Universität Zürich geleitet hatte, nahm die Herausforderung mit großem Enthusiasmus und sehr genauen Vorstellungen an.

Durch gezielte Rekrutierung und Schaffung einer herausragenden Infrastruktur – maßgeblich unterstützt von Boehringer Ingelheim – führte er das IMP in wenigen Jahren in die Riege internationaler Spitzenforschungseinrichtungen.

Neben seiner prägenden Rolle als Gründungsdirektor des IMP war er wesentlich an der Entscheidung der Universität Wien beteiligt, ihre molekularbiologischen Abteilungen (die heutigen Max F. Perutz-Laboratories, MFPL) in der Nachbarschaft des IMP anzusiedeln. Dieser weitsichtige Schritt führte 1992 zur Gründung des Vienna Biocenter in der Dr. Bohr-Gasse im dritten Wiener Bezirk. An diesem Standort sind heute in verschiedenen Forschungsinstituten, universitären Abteilungen und Biotech-Firmen rund 1400 Wissenschaftler und 700 Studenten tätig. Max Birnstiel kann daher uneingeschränkt als Pionier im Bereich der Life Science Forschung in Wien bezeichnet werden.

Als Forscher war Max Birnstiel eine der herausragenden Persönlichkeiten der modernen Molekularbiologie. Es gelang ihm als Erstem, Gene zu isolieren, noch bevor sogenannte DNA-Klonierungsmethoden entwickelt wurden. Später charakterisierte er als einer der Ersten die Mechanismen, mit denen Gene an- und abgeschaltet werden.

Die wissenschaftliche Bedeutung von Prof. Birnstiel wurde durch zahleiche internationale Preise, Mitgliedschaften und Ehrendoktorate gewürdigt. In Österreich wurde er unter anderem mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen der Republik, dem Goldenen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien und der Wilhelm Exner Medaille geehrt, sowie durch zwei Ehrenprofessuren der Universität Wien. Max Birnstiel war Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

„Uns wird Prof. Birnstiel als ein herausragender Wissenschaftler und eine visionäre Führungspersönlichkeit in Erinnerung bleiben, aber auch als ein väterlicher Freund, dem das Wohlergehen des IMP und seiner Mitarbeiter sehr am Herzen lagen“, so IMP-Direktor Jan-Michael Peters.

Link zum Nachruf
www.imp.ac.at/news/max-l-birnstiel-1933-2014/

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