IMBA: Wien im Zentrum seltener genetischer Erkrankungen

Internationale Forscher treffen sich anlässlich der "Days of Molecular Medicine"

Wien (OTS) - Die "Days of Molecular Medicine" finden heuer erstmals in Wien statt. Von 8. bis 10. Oktober referieren internationale Forscher im Palais Liechtenstein zum Thema "Seltene genetische Erkrankungen". Eröffnet wird das dreitägige Wissenschaftssymposium von Nobelpreisträger Eric Kandel.

Die seit mittlerweile zwölf Jahren stattfindenden "Days of Molecular Medicine" gehören zu den prestigeträchtigsten internationalen Symposien im Bereich der Molekularen Medizin. Sie sind eine gemeinsame Initiative namhafter Institutionen: der Harvard University, dem Karolinska Institut Stockholm, der Fondation Ipsen und dem renommierten Wissenschaftsmagazin "Science". Unter dem Titel "From Rare to Care" findet ein fachlicher Austausch über den neuesten Stand der Wissenschaft im Bereich der seltenen genetischen Erkrankungen statt. Die Vortragenden, darunter auch Nobelpreisträger Prof. Eric Kandel, referieren über den aktuellen Stand der Forschung, sowie über neue Erkenntnisse zur Entstehung dieser Krankheiten und zur Weiterentwicklung medizinischer Therapien.

Co-Organisator des Symposiums ist das IMBA - Institut für Molekulare Biotechnologie der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) in Wien, wo unabhängige wissenschaftliche Arbeitsgruppen an biologischen Fragestellungen aus den Bereichen Zellteilung, Zellbewegung, RNA-Interferenz und Epigenetik, ebenso wie an medizinischen Fragestellungen aus den Gebieten Onkologie, Stammzellforschung und Immunologie arbeiten. Die Wissenschafter am IMBA erforschen auch die Mechanismen seltener gentischer Erkrankungen. Derzeit arbeitet ein Forscherteam beispielsweise an einem gemeinsamen Projekt mit DEBRA Austria, der Patientenorganisation für Menschen mit Epidermolysis bullosa - den sogenannten Schmetterlingskindern.

Prof. Josef Penninger, wissenschaftlicher Direktor am IMBA: "Ich freue mich über diese einmalige Chance, weltweit anerkannte Spezialisten dieses Gebietes nach Österreich zu holen." Penninger selbst referiert zum Thema "RANKL/RANK, ein therapeutischer Ansatzpunkt für Knochenkrankheiten". Er und sein Team forschen dabei an den Regulationsmechanismen der Bildung und Funktion von Knochen-Fresszellen, sogenannten Osteoklasten. Mithilfe ihrer Erkenntnisse sollen in Zukunft neue Therapien zur Behandlung von Osteoporose und hormonell bedingtem Brustkrebs entwickelt werden.

Prof. Christoph Klein ist Direktor der Kinderklinik und Kinderpoliklinik im Dr. von Haunerschen Kinderspital der Ludwig Maximilians Universität (LMU) München und Vorstandsvorsitzender der "Care-for-Rare Foundation" für Kinder mit seltenen Erkrankungen. Sein Team erforscht genetische Erkrankungen des Blutes und Immunsystems und entwickelt neue zell- und gentherapeutische Behandlungsverfahren. Klein wird über Diagnose und Therapie seltener entzündlicher Darmerkrankungen berichten.

Prof. Eric Kandel ist Neurowissenschafter an der Columbia University New York. Anlässlich des Symposiums spricht er zum Thema "Tiermodelle bei psychischen Erkrankungen". Derzeit forscht der gebürtige Wiener an Mausmodellen zum Thema Schizophrenie. Im Jahr 2000 bekam Kandel für seine Forschungen zu den Unterschieden von Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin.

Kenneth R. Chien ist Professor am Institut für regenerative Biologie und Stammzellbiologie an der Harvard University und am Massachusetts General Hospital. Anlässlich des Symposiums spricht der Biologe mit dem Fachgebiet Herz-Kreislauferkrankungen über die Regeneration von Herzgewebe-Vorläuferzellen. Mithilfe der Technologie soll es möglich werden, die Rekrutierung und Differenzierung der Vorläuferzellen in vivo für die therapeutische Regeneration von Herzgewebe einzusetzen.

Das breit gefächerte Themenspektrum wird durch zahlreiche weitere internationale Sprecher ergänzt und gewährt hochinteressante Einblicke in die oft verborgene Welt der seltenen genetischen Erkrankungen. Das Wissenschaftssymposium steht als spannende und informative Plattform ganz unter dem Grundsatz "From Rare to Care", denn: Der Patient steht im Mittelpunkt.

Weitere Infos, sowie das offizielle Programm finden Sie unter http://dmm.aaas.org/

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