Jedes Jahr erstellt das amerikanische Fachmagazin „The Scientist“ eine Rangliste der „Best Places to Work for Postdocs“. Gegliedert wird in die Kategorien „USA“ und „International“. In der internationalen Kategorie finden sich in diesem Jahr gleich zwei Wiener Forschungsinstitute unter den drei Besten. Das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie belegt den zweiten Platz und das CeMM – Forschungszentrum für Molekulare Medizin den dritten. Nur das Champalimaud Institut in Lissabon liegt auf Platz eins vor den heimischen Forschungsinstituten.
Gewählt wurde vom Fachpublikum der Zeitschrift nach Kriterien wie Qualität der Ausbildung, Möglichkeiten der Karriereentwicklung, Bezahlung, aber auch sozialen Aspekten, wie Unterstützung bei der Vereinbarkeit von Job und Familienleben. In allen Kategorien haben die Wiener Institute viel zu bieten. Josef Penninger, wissenschaftlicher Direktor am IMBA, meint: „Das Postdoktorat ist eine sensible Phase. Man muss nicht nur wissenschaftlich erfolgreich sein, sondern auch lernen, danach ein eigenes Labor zu führen. Am IMBA gibt es dazu ein spezielles Ausbildungsprogramm, das vermittelt, wie man wissenschaftliche Publikationen verfasst, Förderungen einwirbt und vor allem Führungsqualitäten entwickelt.“
Sowohl IMBA als auch das CeMM sind Flagship-Institute der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Helmut Denk, Präsident der Akademie, ist überzeugt: „Die von der Akademie entwickelte Strategie geht auf. Es ist schön zu sehen, dass es sich lohnt, hochkarätige Institute engagiert zu unterstützen und ihnen Raum zur Entwicklung zu geben.“ Auch der wissenschaftliche Direktor des CeMM, Giulio Superti-Furga, freut sich, dass neben der ausgezeichneten wissenschaftlichen Arbeit der beiden Institute auch die Qualität als bester Arbeitsplatz gewürdigt wird. „Der wissenschaftliche Entdeckungsprozess ist sehr kreativ - und er lebt vom Geist und von der Stimmung der Forscherinnen und Forscher. Ein gutes Arbeitsumfeld und ein offenes, internationales Arbeitsklima sind die Basis dafür.“
Penninger stimmt zu: „Ein Postdoktorat am richtigen Platz ist absolut richtungsweisend für die Karriere eines Wissenschaftlers. Bereits einige unserer ehemaligen Postdoktoranden haben nach ihrer Ausbildung bei uns eine Bilderbuchkarriere hingelegt.“ Wie etwa der Kanadier Greg Neely, der im Labor von Josef Penninger über Schmerz forschte. Für die Fortführung seiner Forschung bekam Neely nun Förderungen von mehr als vier Millionen Dollar und eine eigene Gruppe am Garvan Institut, einem der größten Institute für Biomedizin in Australien. Oder Oliver Hantschel, der nach seiner Zeit am CeMM eine Professur am renommierten EPFL in Lausanne übernahm.
Für mehr Informationen zur Erhebung:
http://the-scientist.com/2012/03/29/best-places-to-work-postdocs-2012/
IMBA:
Das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie ist ein international anerkanntes Forschungsinstitut mit dem Ziel, molekulare Prozesse in Zellen und Organismen zu erforschen und Ursachen für die Entstehung humaner Erkrankungen aufzuklären. Unabhängige wissenschaftliche Arbeitsgruppen arbeiten an biologischen Fragestellungen aus den Bereichen Zellteilung, Zellbewegung, RNA-Interferenz und Epigenetik, ebenso wie an unmittelbaren medizinischen Fragestellungen aus den Gebieten Onkologie, Stammzellforschung und Immunologie. Das IMBA ist eine 100% Tochtergesellschaft der ÖAW. www.imba.oeaw.ac.at
ÖAW:
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist die führende Trägerin außeruniversitärer akademischer Forschung in Österreich. Die mehr als 60 Forschungseinrichtungen betreiben anwendungsoffene Grundlagenforschung in gesellschaftlich relevanten Gebieten der Natur-, Lebens- und Technikwissenschaften sowie der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. www.oeaw.ac.at