IMBA: Jürgen Knoblich erhält Erwin Schrödinger-Preis 2012

Jürgen Knoblich, Senior Scientist und stellvertretender wissenschaftlicher Direktor am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA), erhält die Auszeichnung der österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) für seine Arbeiten zur Erforschung des molekularen Mechanismus, der für die asymmetrische Teilung von Stammzellen verantwortlich ist.

Als Modellorganismus diente dem Forscher und seinem Team die Fruchtfliege Drosophila Melanogaster. In deren Gehirn finden sich neuronale Stammzellen, auch Neuroblasten genannt. Bei der Erzeugung von Nervenzellen teilen sich die Neuroblasten jeweils in einen weiteren Neuroblasten und eine Tochterzelle. Der so entstehende Pool an Stammzellen bildet eine unerschöpfliche Quelle für immer wieder neuen Zell-Nachschub.  In den letzten Jahren fand Jürgen Knoblich heraus, dass ähnliche Mechanismen auch bei der Gehirnentwicklung von höheren Organismen wie Mäusen und sogar Menschen eine wesentliche Rolle spielen. Die Erkenntnisse des Molekularbiologen können für die medizinische Forschung von maßgeblicher Bedeutung sein. So spielt die asymmetrische Teilung defekter Stammzellen und die damit einhergehende Überproliferation vor allem in der Tumorentstehung eine große Rolle.

Jürgen Knoblich zeigt sich anlässlich der Preisverleihung geehrt: „Die Auszeichnung gilt nicht nur einer einzelnen Person, sondern einem fantastischen Team aus internationalen Wissenschaftern. Wir haben das Glück, an einem herausragenden Institut wie dem IMBA größtmögliche wissenschaftliche Freiheit genießen zu dürfen.“ Josef Penninger, wissenschaftlicher Direktor am IMBA wird kommenden Freitag anlässlich der Preisverleihung die Laudatio halten und kommentiert die Auszeichnung  mit den Worten: „Ich freue mich, dass wir mit Jürgen Knoblich einen fantastischen Forscher auf dem Gebiet der Gehirnentwicklung an unserem Institut beschäftigen dürfen. Aus seinen Forschungsarbeiten gehen wesentliche Erkenntnisse auf dem Gebiet der Stammzellbiologie hervor.“

Über Jürgen Knoblich:
Jürgen Knoblich wurde 1963 in Memmingen, Deutschland, geboren. Er studierte Biochemie in Tübingen und London. Im Jahr 1994 promovierte Knoblich in Tübingen und anschließend nach San Francisco, um im Labor von Yuh Nung Yan Erfahrungen als Postdoc zu sammeln. Nach seiner Gruppenleitertätigkeit am Institut für Molekulare Pathologie (IMP) in Wien wurde Jürgen Knoblich im Jahr 2004 Senior Scientist und im Jahr 2005 stellvertretender Direktor am Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften.

Der Erwin Schrödinger-Preis:
Der Erwin Schrödinger-Preis wird seit dem Jahr 1956 an Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler vergeben, die in Österreich wirken und hervorragende wissenschaftliche Leistungen auf dem Gebiet der Mathematik und der Naturwissenschaften vollbracht haben.

IMBA:
Das IMBA – Institut für Molekulare Biotechnologie ist ein international anerkanntes Forschungsinstitut mit dem Ziel, molekulare Prozesse in Zellen und Organismen zu erforschen und Ursachen für die Entstehung humaner Erkrankungen aufzuklären. Unabhängige wissenschaftliche Arbeitsgruppen arbeiten an biologischen Fragestellungen aus den Bereichen Zellteilung, Zellbewegung, RNA-Interferenz und Epigenetik, ebenso wie an unmittelbaren medizinischen Fragestellungen aus den Gebieten Onkologie, Stammzellforschung und Immunologie. Das IMBA ist eine 100% Tochtergesellschaft der ÖAW. www.imba.oeaw.ac.at

ÖAW:
Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist die führende Trägerin außeruniversitärer akademischer Forschung in Österreich. Die mehr als 60 Forschungseinrichtungen betreiben anwendungsoffene Grundlagenforschung in gesellschaftlich relevanten Gebieten der Natur-, Lebens- und Technikwissenschaften sowie der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften. www.oeaw.ac.at

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