Generika-Unternehmen bringen Österreichs Wirtschaft in Schwung

- Generika-Unternehmen sichern in Österreich insgesamt 16.642 Arbeitsplätze.

- Durch die Produktion der heimischen Generika-Unternehmen wird ein gesamtwirtschaftlicher Umsatz von 3,79 Mrd. EUR stimuliert.

- Die österreichische Generika-Industrie hat wesentliche Bedeutung für die nachhaltige Finanzierung des Gesundheitssystems und sichert einen breiten Patientenzugang zu wichtigen Therapien.

Eine aktuelle Studie des Industriewissenschaftlichen Instituts (IWI) im Auftrag des Österreichischen Generikaverbands (OeGV) zur volkswirtschaftlichen Bedeutung von Generika-Unternehmen zeigt den hohen Stellenwert der Generika-Industrie als Wirtschaftsmotor und bedeutender Arbeitgeber für Österreich. Generika sind zudem ein unverzichtbarer Pfeiler für eine stabile Gesundheitsversorgung – auch während der Corona-Krise.

Generika leisten wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherung unserer Gesundheitsversorgung

In einer stetig alternden und wachsenden Gesellschaft mit entsprechend steigenden Gesundheitsausgaben spielen Generika eine wichtige Rolle, um die Finanzierbarkeit des Systems zu sichern. Heute beträgt die Lebenserwartung in Österreich 82 Jahre, 2030 wird sie auf 83,9 Jahre gestiegen sein und für 2070 prognostiziert man eine Lebenserwartung von 89,6 Jahren. Gleichzeitig wird die Bevölkerungszahl Österreichs von 2020 bis 2040 um 6 % auf 9,44 Mio. Menschen anwachsen.

Die Gesundheitsausgaben in Österreich steigen kontinuierlich. Insgesamt betrugen sie 2010 mehr als 32 Mrd. EUR, 2019 waren es bereits rund 44,2 Mrd. EUR, womit Österreich im oberen Mittelfeld der OECD Länder liegt.

Generika leisten einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung einer modernen Arzneimitteltherapie. In Österreich ist das Einsparungspotenzial noch nicht ausgeschöpft. So liegt der Anteil von Generika im patentfreien Markt in Österreich mit 52 % in Europa nur im unteren Mittelfeld – Großbritannien hat einen Generika-Anteil von 65 %, in Deutschland liegt dieser sogar bei 78 %. „Generika spielen eine wesentliche Rolle zur Sicherstellung der gesundheitlichen Versorgung in Österreich. So können mit Generika in der EU heute in etwa doppelt so viele Patienten für das gleiche Geld behandelt werden. Jedes weitere Prozent Generika-Verordnung in Österreich spart etwa 13 Millionen Euro für andere Therapien. Durch eine konsequente Generika-Förderung kann der Anteil der Arzneimittelausgaben an den gesamten Gesundheitsausgaben stabil gehalten werden“, so Dr. Wolfgang Andiel, Präsident des OeGV.

Generika leisten erheblichen Beitrag zum Wohlstand in Österreich

Europa ist zweitgrößter Arzneimittelmarkt der Welt und bietet 800.000 Arbeitsplätze. Auch die Generika-Industrie in Österreich spielt hier eine wesentliche Rolle. Mit ihren knapp 5.700 direkten Beschäftigten erwirtschaftet sie Umsätze von 2,1 Mrd. EUR mit einer Exportquote von rund 87 %. Fast 70 Mio. verkaufte Arzneimittel-Packungen in Österreich sind Generika.

Generika Unternehmen sind wichtiger Wirtschaftsmotor für Österreich. „Durch die Aktivitäten der Unternehmen werden auf direkter, indirekter und induzierter Ebene Produktion, Wertschöpfung und Beschäftigung in Österreich ausgelöst“, so Prof. DDr. Herwig Schneider vom IWI. So konnte durch die Produktion der heimischen Generika-Unternehmen 2019 ein gesamtwirtschaftlicher Umsatz von 3,79 Mrd. EUR stimuliert werden. Zudem lösen die Generika-Unternehmen gesamtwirtschaftlich eine Wertschöpfung in Höhe von 1,71 Mrd. EUR aus. Ein Euro an Wertschöpfung durch Unternehmen der Generika-Industrie löst somit im Schnitt 1,95 EUR Wert an Wertschöpfung in der heimischen Wirtschaft aus. „Insgesamt sind Generika-Unternehmen für fast 0,50 % des österreichischen BIP verantwortlich – gerade in Zeiten von Corona ist dieser verlässliche Schwung für die österreichische Wirtschaft sehr viel wert“, sagt Schneider.

Sieht man sich die direkte Bruttowertschöpfung in Höhe von 877 Mio. EUR an, so entspricht dieser Beitrag ziemlich genau der Wertschöpfung der heimischen Forschung und Entwicklung in Naturwissenschaften und Medizin (880 Mio. EUR). Die durch die Generika-Industrie ausgelösten Gesamtsteueraufkommen (Fiskal- und Sozialbeitragseffekte) kommen auf insgesamt rund 484 Mio. EUR. Fast zwei Drittel (63 %) der Aufwände, welche die Sozialversicherung für Generika ausgibt, werden durch die abgeführten Sozialbeiträge der Generika-Unternehmen refinanziert.

Generika-Unternehmen sind wichtiger Arbeitsmarktfaktor

Auch am Arbeitsmarkt ist die Generika-Industrie wichtiger Player. Direkt bei den zehn in der Studie untersuchten Generika-Unternehmen finden knapp 5.700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Arbeit. Im Vergleich zu 2012 sind das um über 10 % Beschäftigungen mehr. Insgesamt (direkt, indirekte und induziert) sichern die Unternehmen der Generika-Industrie mehr als 16.600 Arbeitsplätze. Das entspricht beispielsweise der Einwohnerzahl der niederösterreichischen Stadt Tulln. Jede/r direkt Beschäftigte sichert damit beinahe zwei zusätzliche Arbeitsplätze in Österreich.

Stärkung der Versorgungssicherheit

Spätestens die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung von Versorgungssicherheit verdeutlicht und Schwächen in der Lieferketten-Resilienz offenbart. Zwischen 2000 und 2018 haben sich die Medikamentenlieferengpässe in der EU verzwanzigfacht. Es braucht eine effiziente, europaweite Pharma-Strategie, in der die Lieferketten resilienter gestaltet werden. Dafür müssen auch wichtige Lehren aus der Covid-19-Krise, wie z.B. die evident gewordenen hohen Importabhängigkeiten von China und Indien genutzt werden, um auch in Zukunft einen gesicherten Zugang zu Medikamenten zu gewährleisten.

„Generika leisten einen wesentlichen Beitrag zur Versorgung. Insbesondere die drohende Verknappung von ICU (Intensive Care Unit) Medikamenten am Beginn der Corona Pandemie hat dieses Problem recht deutlich vor Augen geführt. Es war die europäische Generika-Industrie, die durch Erhöhung ihrer Produktionskapazitäten diesen Versorgungsengpass abwenden konnte“, so Andiel. Generika stehen für die meisten chronischen Volkskrankheiten zur Verfügung. So sind z.B. 59 % aller Verordnungen bei Herz-, Kreislauferkrankungen Generika.

Auch die Europäische Arzneimittelstrategie trägt dem Rechnung und setzt sich für die Förderung des Zugangs der PatientInnen zu erschwinglichen Arzneimitteln, die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit des Sektors, die Gewährleistung von resilienten Lieferketten in Krisenzeiten und einer Sicherung der Position der EU am Weltmarkt ein.

Gesellschaftlicher Mehrwert von Generika braucht nachhaltige Rahmenbedingungen

Um die vorhandenen Einsparungspotentiale, Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Möglichkeiten zur Sicherung eines nachhaltigen Gesundheitssystems tatsächlich umzusetzen, braucht es die richtigen Rahmenbedingungen. Dazu gehören neben der Planungssicherheit für Unternehmen und einer generikafördernde Standortpolitik auch die Fortführung der bestehenden Preis- und Erstattungsregelungen für Generika, um Raum für Wettbewerb zu schaffen und gleichzeitig einseitige und überschießender Eingriffe zu vermeiden. Weitere wichtige Rahmenbedingungen sind die Absicherung der ökonomischen Therapiepfade im patentfreien Segment mit Flexibilisierung der Preisbildung durch Index-Anpassung von niedrigen Arzneimittelpreisen sowie nicht zuletzt echte Generikaförderung auf allen Versorgungsebenen.

Über den Österreichischen Generikaverband:

Der Österreichische Generikaverband ist ein Zusammenschluss von 10 Generika-Produzenten, die sich zur optimalen Versorgung der österreichischen Patientinnen und Patienten mit hochwertigen, preiswerten Arzneimitteln bekennen. Das Ziel des Verbands ist einerseits, die Öffentlichkeit über die Vorteile von Generika zu informieren und andererseits aktuelle gesundheitspolitische Debatten mitzugestalten. Für ein leistbares Gesundheitssystem und die Sicherung eines breiten Patientenzugangs zu hochwertigen Arzneimitteln.

Rückfragen & Kontakt:

Für den Österreichischen Generikaverband
Ute Stocker
Mail: ute.stocker@gaisberg.eu
Tel: +43 664 88 44 64 26

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