Develage: Forscher diskutieren die Entstehung von Alzheimer in Wien

Wissenschaftler aus ganz Europa diskutieren am 27. November die neuesten Fortschritte in der Erforschung molekularer Ursachen von Demenz.

Aktuelle Erkenntnisse wie die Alzheimer Krankheit ausgelöst wird, liefern einen wesentlichen Beitrag, Demenz besser zu verhindern, zu erkennen und zu behandeln. Die jetzt in Wien stattfindende wissenschaftliche Konferenz ist der Höhepunkt des Forschungs-Projektes DEVELAGE, das drei Jahre lang die Ursachen von Demenzerkrankungen mit Mitteln von der EU erforscht hat.

Über 8 Millionen Patienten in Europa leiden an einer Demenz und diese Zahl wird sich in den kommenden Jahren voraussichtlich verdoppeln. Weil Menschen heute immer länger leben, entwickelt sich die Altersdemenz zu einem ernsten Problem mit dramatischen Auswirkungen auf unsere Gesellschaft und Gesundheitssysteme. Denn die Pflege dieser Patienten ist aufwendig, und es gibt derzeit keine Behandlung, die diese Erkrankungen aufhalten kann. Umso wichtiger ist es, dass sich Wissenschaftler und Mediziner gemeinsam darum bemühen, die neuesten Ergebnisse aus der Grundlagenforschung in Behandlungskonzepte zu überführen. Das von der EU geförderte internationale Kooperationsprojekt DEVELAGE hat eine interdisziplinäre Vernetzung erreicht und dadurch wesentliche Erkenntnisse durch die Erforschung früher pathologischer Prozesse in der Alzheimer Krankheit gewonnen. DEVELAGE verfolgte dabei einen einzigartigen Ansatz, nämlich die molekularen Mechanismen zu vergleichen, die während der Entwicklung des Gehirns und in Alterungsprozessen eine Rolle spielen.

Am Anfang des Projektes DEVELAGE stand eine scheinbar einfache Frage, nämlich wie man das Gehirn eines gesunden Menschen von dem eines an Demenz erkrankten Patienten unterscheiden kann. Diese Unterscheidung fällt schwerer als erwartet, da die typischen Strukturen, wie die amyloiden Plaques, die zum Beispiel bei der Alzheimer Erkrankung auftreten, auch in gesunden Gehirnen von alten Menschen vorkommen. Prof. Gabor Kovacs von der Medizinischen Universität Wien und Koordinator der Initiative zu diesem Befund: "Es ist sehr schwer eine klare Grenze zwischen gesunder und krankhafter Alterung zu ziehen." Wir wissen, dass ein entscheidender Schritt in der Entstehung von neurodegenerativen Erkrankungen die molekulare Verarbeitung von beschädigten Eiweißstoffen ist. Je effizienter unser Gehirn diese Moleküle entsorgt, desto weniger der krankhaften Strukturen entstehen. Ausgehend von der Vienna-Transdanube Aging Study (VITA) konnte Kovacs und sein Team eine Kohorte mit normaler Gehirnalterung charakterisieren. Innerhalb von DEVELAGE haben die Wissenschaftler nun diese Befunde mit denen von Alzheimer Patienten systematisch verglichen, um schützende Faktoren zu bestimmen, die neue therapeutische Ansätze ermöglichen.

Prof. Kovacs hat zum Abschluss von DEVELAGE ein wissenschaftliches Symposium organisiert. "Wir werden unsere Ergebnisse präsentieren, und ich bin überzeugt, wir werden sehr fruchtbare Diskussionen über die Bedeutung unserer Daten für therapeutische Ansätze führen. Es war eine große Ehre, dieses Projekt zu koordinieren und ich würde mich freuen, wenn wir uns weiterhin zu einem Symposium regelmäßig treffen könnten, um Kooperationen weiterhin zu unterstützen."

Das DEVELAGE Symposium "Linking Pathways in the Developing and Aging Brain with Neurodegeneration" findet am 27. November in Kooperation mit dem Doktorats Programme klinische Neurologie (CLINS)an der Medizinischen Universität Wien statt.

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