ProFem: Chronischer Scheidenpilz: Testphase für vielversprechendes Therapeutikum aus Österreich

Neue Chancen zur Behandlung von akuten sowie chronischen vaginalen Pilzerkrankungen. Das Wiener Biotech-Unternehmen ProFem gab kürzlich den Start der Phase-2a-Studie (Proof of Concept) des innovativen Therapeutikums Candiplus bekannt. Ziel ist die vollständige Heilung von Pilzinfektionen bei Frauen. Mit ersten Studienergebnissen ist Ende 2017 zu rechnen.

DI DDr. Marion Noe, Gründerin der ProFem GmbH, ist als Gynäkologin täglich mit den verschiedensten Krankheitsbildern und der Tatsache konfrontiert, dass es für eine Reihe Frauenleiden und -krankheiten keine erfolgreichen und vor allem nachhaltigen Behandlungsansätze gibt. Aus diesem Grund hat es sich das ProFem Team zur Aufgabe gemacht, spezifisch weibliche „Notstandsgebiete“ zu identifizieren, um auf der Basis neuester wissenschaftlicher Ergebnisse entsprechende Therapiekonzepte zu entwickeln und rasch umzusetzen, ganz nach dem Motto „von Frauen – für Frauen“. Zu den Themen im Focus gehören unter anderem Blasenentzündungen, Reizblase, Harninkontinez oder etwa Scheidenpilz.

Rund 75 Prozent der weiblichen Bevölkerung hat zumindest einmal im Leben eine Scheidenpilzerkrankung. Dies ist eine schmerzhafte Infektion, die die Lebensqualität maßgeblich einschränkt. Bei ungefähr fünf bis zehn Prozent dieser Frauen chronifiziert sich das Leiden. Die dabei am häufigsten zur Behandlung dieser Krankheit verwendeten Medikamente sind seit Jahrzehnten auf dem Markt. Obwohl mehrere hundert Millionen Frauen zum Teil andauernd und schwer beeinträchtigt sind, konnte seit fast 50 Jahren kein innovativer Fortschritt in der Behandlung erzielt werden. Bei vielen Patientinnen kommt es innerhalb von nur wenigen Wochen nach Absetzen der Therapie wieder zu Rückfällen. Die aktuellen Forschungserkentnisse von ProFem zur Interaktion zwischen Wirt und Mikroben könnten dahingehend einen Durchbruch bedeuten.

Innovativer Therapieansatz aus Österreich
Als harmlose „Mitbewohner“ existieren Pilzsporen fast in jedem Menschen und werden von einem gesunden Immunsystem in Schach gehalten. Ändert sich jedoch die Mikroumwelt, sei es hormonell bedingt, durch Stress oder durch eine anderweitig bedingte Entzündung, so entwickeln sich die Sporen zu den krankheitserregenden Pilzfäden. Diese sind dann in der Lage, sich zu einem Geflecht (sogenannter Biofilm) zu verbinden und gleichzeitig an die Schleimhaut anzuheften und auch in diese einzudringen. In derartigen Biofilmen entstehen auch spezielle Resistenzmechanismen, die verhindern, dass antimykotische Medikamente ihren Zielort erreichen und die Pilzfäden nachhaltig angreifen beziehungsweise deaktivieren können. Scheidenpilzinfektionen werden dadurch zu einem Teufelskreis. Das patentierte Kombinationspräparat Candiplus des Unternemens ProFem setzt genau an diesem Punkt an. Die Creme wird lokal angewendet und wirkt auf neuartige Weise, denn sie beruht auf einem bis dato in der Therapie unbeachteten pathogenen Mechanismus. „Die Haftung der Mikroorganismen untereinander und an einer Oberfläche im Wirt ist der Schlüssel zur Bekämpfung der als Biofilme vorkommenden Pilzkolonien. Candiplus blockiert die Haftmechanismen der einzelnen Pilzzellen untereinander und am Wirt. Damit lockert es den Biofilm auf, löst die Kolonien von der Schleimhautoberfläche ab und macht die Pilze gegenüber einem ebenfalls im Therapeutikum enthalten Antimykotikum, also einem Wirkstoff gegen Pilze, zugänglich“, erklärt DI DDr. Marion Noe. Candiplus greift an der Ursache der Chronifizierung des Scheidenpilzes an. Als positiver Nebeneffekt der Behandlung wird dabei auch eine rasche Linderung der Schmerzen erwartet.

Klinische Studie zur Behandlung von Scheidenpilz
ProFem gab nun den Beginn der klinischen Testphase für das vielversprechende Therapeutikum Candiplus bekannt. Die Proof of Concept-Studie wird an den Instituten für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Universitäten Wien und Innsbruck, sowie am Bezirkskrankenhaus Schwaz in Tirol durchgeführt. Eine Ausweitung der Untersuchungszentren in den niedergelassenen Bereich und auch ausserhalb von Österreich ist geplant.

„Die Herausforderung liegt darin, Probandinnen mit akuten und chronischen Scheidenpilzinfektionen zur Studienteilnahme zu motivieren. Nur mit tatkräftiger Hilfe von betroffenen Frauen, können wir es schaffen, dem leidigen Thema Scheidenpilz endlich ein Ende zu bereiten. Die für Candiplus verwendeten Wirkstoffe besitzen OTC (over the counter) Status. Das heißt die Sicherheit der Arzneistoffe ist bestens bekannt“, so PD Dr. Ghazaleh Gouya, klinische Programmleiterin und Gesellschafterin von ProFem.

Es steht zu hoffen, dass Candiplus vielen Frauen endlich ein beschwerdefreies Leben ermöglichen wird, sobald das Studienprogramm abgeschlossen und die Marktzulassung erreicht ist. Derzeit besteht noch die Möglichkeit an der Klinischen Studie zur Behandlung von Scheidenpilz teilzunehmen, nähere Informationen werden unter folgendem Link zur Verfügung gestellt: www.profem.at/klinische-studie/

Über ProFem GmbH
Das österreichische Biotech-Unternehmen ProFem wurde 2012 von DI DDr. Marion Noe-Letschnig in Wien gegründet. Begleitet vom Unterstützungsprogramm der INiTS Universitäres Gründerservice Wien GmbH und einer PreSeed Förderung der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) sowie Beistand der Technologieagentur Wien, befasst sich das Unternehmen mit der Entwicklung von Medikamenten zur Therapie von Frauenleiden. Hauptprojekt ist derzeit das innovative Therapeutikum „Candiplus“ zur Behandlung von chronischen vaginalen Pilzerkrankungen. Die laufende klinische Phase-2a-Studie wird durch eine aws-Seed-Finanzierung und das FFG-KliPha Programm gefördert. „Candiplus“ wurde darüber hinaus beim Best of Biotech Wettbewerb der aws 2010 sowie beim Call FemPower der Wirtschaftsagentur Wien 2012 prämiert. Im Jahr 2016 konnte mit der Tiroler Firma Montavit Ges.m.b.H. ein strategischer Entwicklungspartner gewonnen werden.

Weitere Informationen: www.profem.at


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