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MedUni Wien: Neues Wissen zur „Gesundheit in der Klimakrise“

Aktualisierter Ratgeber der MedUni Wien im MANZ-Verlag erschienen

Zunehmende Trockenheit und Schneearmut im Winter, Dürren und Hochwässer im Sommer: Die Klimakrise hat deutliche Züge angenommen – auch in Hinblick auf die Gesundheit. Die Dringlichkeit des Themas veranlasste die MedUni Wien zur Aktualisierung des Buchs „Klimawandel und Gesundheit“. Die Neuauflage ist kürzlich unter dem Titel „Gesundheit in der Klimakrise“ erschienen und wurde gestern im Rahmen des „Tags der Medizinischen Universität Wien“ präsentiert. In ihrem Ratgeber spannen Hans-Peter Hutter und ein Autor:innenteam vom Zentrum für Public Health der MedUni Wien einen thematischen Bogen von den Folgen von Extremwetterereignissen über die Auswirkungen der klimatischen Veränderungen auf die psychische Gesundheit bis hin zu Zusammenhängen mit der Biodiversitätskrise und anderen wenig beachteten Aspekten: Laut neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen erhöhen etwa länger andauernde Belastungen mit Luftschadstoffen nicht nur die Gefahr einer Ansteckung mit SARS-CoV-2, sondern auch das Risiko, an COVID-19 zu erkranken und zu versterben.

Der enge Zusammenhang zwischen Klimawandel und Luftschadstoffen wurde von der Wissenschaft bereits in zahlreichen Studien aufgezeigt. Die intensiven Forschungen zu SARS-CoV-2 der vergangenen drei Jahre haben nicht nur Erkenntnisse zum Virus selbst hervorgebracht, sondern auch zu dem in der Öffentlichkeit wenig bekannten messbaren Einfluss von Luftverunreinigungen auf Infektionskrankheiten: Stickstoffoxide und Feinstaub, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe entstehen, verlängern die Überlebensfähigkeit von Viren in der Atmosphäre und erhöhen somit das Ansteckungsrisiko. Eine Untersuchung aus Norditalien von 2020 zeigte, dass bereits ein Anstieg von nur einem Millionstel Gramm Feinstaub pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel zu fünf Prozent mehr Ansteckungen mit SARS-CoV2 führen kann. Bezogen auf 100.000 Menschen ergeben sich daraus 300 zusätzliche COVID 19-Fälle“, berichtet Hans-Peter Hutter von der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin des Zentrums für Public Health der MedUni Wien über einen der zahlreichen aktuellen Aspekte, die im kürzlich erschienenen Buch „Gesundheit in der Klimakrise“ berücksichtigt werden.  

Klimaschutz ist Gesundheitsschutz

Andere Studien ergaben, dass durch andauernde Schadstoffbelastung nicht nur die Infektionsgefahr, sondern auch das Risiko für eine Erkrankung, einen schweren Verlauf bzw. tödlichen Ausgang steigen. „Auch unsere Analysen der Situation in Wien zeigten, dass die Stickstoffdioxid-Konzentrationen im Jahr 2019 mit einem höheren Risiko, an COVID-19 zu versterben, verbunden waren. Grund dafür ist eine erhöhte Vulnerabilität von Menschen gegenüber SARS-CoV-2 in Gebieten mit hoher Luftschadstoffbelastung aufgrund der dadurch bedingten Vorschädigungen der Lunge und des Herz-Kreislauf-Systems“, erläutert Hans-Peter Hutter. Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass Maßnahmen zum Klimaschutz wie die Eindämmung fossiler Brennstoffe unmittelbare Vorteile für die Gesundheit bringen.

Gemeinsam mit einem Autor:innenteam der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin des Zentrums für Public Health der MedUni Wien hat Hutter einige bekannte und viele weniger bekannte Aspekte der „Gesundheit in der Klimakrise“ nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft zusammengefasst. Das Buch ist in der Reihe „Aspekte der Wissenschaft“ der MedUni Wien in Kooperation mit dem MANZ Verlag erschienen. Neben Informationen zu den ebenso mannigfaltigen wie gegenwärtigen Folgen der klimatischen Veränderungen für Mensch und Umwelt enthält das Buch auch zahlreiche praktische Tipps zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel.

Buchtipp

„Gesundheit in der Klimakrise. Auswirkungen. Risiken. Perspektiven.“,
Hans- Peter Hutter (Hrsg.),
2. Auflage,
Reihe „Aspekte der Wissenschaft“,
MedUni Wien im MANZ Verlag,
ISBN 978-3-214-04244-8,
150 Seiten, 23.90 EUR,

erhältlich im Buchhandel und unter shop.manz.at

 

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