Boehringer Ingelheim forciert immunonkologische Forschung

    Neues Forschungsgebäude eröffnet    Kombinierte Therapie mit Fokus auf Krebszelle und Immunzelle    Neue Strategie setzt auf verstärkte Kooperation mit externen Partnern

Mit der Eröffnung eines kürzlich fertiggestellten Forschungsgebäudes bekräftigt Boehringer Ingelheim sein Bekenntnis zum Forschungsstandort Wien. Schwerpunkt im neuen Gebäude wird die Arbeit an Immuntherapien gegen verschiedene Krebsarten sein. Die Onkologie ist eines der wichtigsten Therapiegebiete des Unternehmensverbandes Boehringer Ingelheim und umfasst gezielte Krebstherapien und Immuntherapien.

Jede Stunde sterben weltweit 1.000 Menschen an Krebs, jedes Jahr mehr als acht Millionen. Ziel von Boehringer Ingelheim ist es, mit innovativen Therapien möglichst vielen KrebspatientInnen ein längeres und beschwerdefreieres Leben zu ermöglichen. Die Forscher arbeiten dabei an Therapieansätzen, die entweder den Tumor selbst angreifen oder das Immunsystem aktivieren.

Krebszellen haben „Rechtschreibfehler“ in der DNA, die ein ungebremstes Wachstum und ein längeres Überleben ermöglichen, die sogenannten Treibermutationen. Diese Mutationen sind zugleich die Achillesferse der Krebszelle, die sich dadurch von normalen Zellen unterscheidet. Die moderne Krebstherapie zielt genau auf diese Achillesferse und verschont so normale Zellen. Viele PatientInnen sprechen auf diese gezielten Therapien an, allerdings werden mit der Zeit die Tumorzellen durch weitere Mutationen resistent.

Krebszellen haben auch gelernt sich zu tarnen, um sich vor dem Immunsystem zu „verstecken“. Bei der Immuntherapie wird das körpereigene Abwehrsystem dabei unterstützt, die Tarnung der Krebszellen zu durchschauen. „Seit Neuem gibt es beeindruckende Ergebnisse aus der Immuntherapie, bei der PatientInnen schon bis zu zehn Jahre ohne nachweisbaren Krebs leben. Leider sind diese Langzeiteffekte auf etwa 10-20 % der Patientenpopulation beschränkt.

Mit der Immuntherapie in der Onkologie erleben wir gerade den Aufbruch in eine neue Ära. Für uns in der Forschung geht es jetzt darum, Wege zu finden, um die restlichen 80 % der Tumore zu enttarnen”, sagt Dr. Darryl McConnell, Leiter des Forschungsstandorts Wien, Boehringer Ingelheim RCV.

Die Krebszellen treffen und deren Tarnung aufheben
„Mit der Kombination von gezielter Krebstherapie und Immuntherapie wollen wir zeitgleich die Achillesferse der Krebszelle treffen und ihre Immuntarnung aufheben. Davon versprechen wir uns eine hocheffektive, langanhaltende Wirkung für einen Großteil der Patientinnen und Patienten. Entscheidend dafür ist, dass wir unsere immunonkologische Forschung intensivieren. Dafür ist unser neues Forschungsgebäude, in dem 80 Wissenschaftler forschen können, eine wesentliche Voraussetzung“, so McConnell.

Neue Forschungsstrategie
Boehringer Ingelheim hat kürzlich seine neue Forschungsstrategie vorgestellt. Wichtiges Element der neuen Strategie ist ein größerer Schwerpunkt auf Kooperationen mit externen Partnern. Mit diesem Ansatz kann das Unternehmen auf seine langfristigen Erfahrungen und Stärken in seinen wichtigsten Indikationsbereichen aufbauen und zusätzlich den riesigen kreativen Pool der weltweiten biomedi-zinischen Forschung durch offene Innovation nutzen.

„Wir sind ein forschungsintensives Pharmaunternehmen. Unsere Forschungsstrategie ist langfristig und auf nachhaltiges Wachstum ausgerichtet. Wir planen, in den nächsten fünf Jahren insgesamt 11 Milliarden Euro in unser neues F&E-Programm zu investieren, davon 5 Milliarden in die präklinische Forschung und Entwicklung und davon 1,5 Milliarden in die Zusammenarbeit mit externen Partnern. 11 neue Produkteinführungen in den Jahren 2014 und 2015 beweisen das außergewöhnliche Potenzial von Boehringer Ingelheim auf diesem Gebiet und sichern Patientinnen und Patienten innovative Arzneimittel für die Zukunft“, erklärt McConnell weiter.
Internationales Krebsforschungszentrum in Wien

Boehringer Ingelheim zählt zu den führenden forschenden Pharmaunternehmen in Österreich. Das Unternehmen beschäftigt in der onkologischen Forschung rund 270 MitarbeiterInnen. Die jährlichen Forschungsaufwendungen betragen, inklusive der klinischen Forschung, etwa 200 Millionen Euro.

Philipp von Lattorff, Generaldirektor von Boehringer Ingelheim RCV, unterstreicht die Bedeutung des Forschungsstandorts Wien: „Seit dem Jahr 2000 ist der Standort Wien für die Krebsforschung im Unternehmensverband verantwortlich. Zudem investieren wir stark in die Grundlagenforschung, die ebenfalls in Wien angesiedelt ist.“ Von Lattorff spricht damit Kooperationen mit mehreren nationalen Forschungseinrichtungen an – darunter das „Forschungsinstitut für Molekulare Pathologie“ (IMP) in Wien St. Marx, für das Boehringer Ingelheim derzeit ein neues, rund 50 Millionen Euro teures Forschungsgebäude errichtet.

Die inhaltliche Verantwortung für diesen Beitrag liegt ausschließlich beim Aussender. Beiträge können Vorhersagen enthalten, die auf Erwartungen an zukünftige Ereignisse beruhen, die zur Zeit der Erstellung des Beitrags in Aussicht standen. Bitte verlassen Sie sich nicht auf diese zukunftsgerichteten Aussagen.

Als Life Sciences Organisation mit Sitz in Wien möchten Sie, dass LISAvienna auf Ihre News und Events hinweist? Senden Sie uns einfach Ihre Beiträge an news(at)lisavienna.at.