BMWFW: Mitterlehner: Neue Erkenntnisse rascher in die Gesellschaft bringen

 "Wir haben in Österreich eine gute Forschungsleistung und generieren an unseren Hochschulen viel Wissen. Dieses Wissen müssen wir noch besser verwerten und in die Gesellschaft bringen", so Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner anlässlich der heutigen Pressekonferenz zur Eröffnung der Alpbacher Technologiegespräche. Seit 1995 hat Österreich seine F&E-Quote fast verdoppelt - von etwa 1,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes auf jetzt 2,88 Prozent. Die Investitionen für Forschung & Entwicklung (F&E) sind im internationalen Vergleich zwischen 2007 und 2012 (aktuellster internationaler Vergleichswert) um 27 Prozent - von 6,8 Milliarden auf 8,7 Milliarden pro Jahr gestiegen. Der EU-Durchschnitt liegt bei 17 Prozent. Trotzdem belegt Österreich im Innovation Union Scoreboard (IUS) aktuell nur den zehnten Platz.

Um die Verwertung wissenschaftlicher Erkenntnisse an den Universitäten zu beschleunigen, hat das Wissenschaftsministerium vier neue Wissenstransferzentren mit einer Gesamtfördersumme von 11,25 Millionen Euro (2014-2018) genehmigt. "Nur Geld ins System zu stecken wird nicht reichen. Wir müssen auch bessere Wege finden, die neuesten Erkenntnisse auch für Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Daher ist der Wissenstransfer von großer Bedeutung", so Mitterlehner. In Österreich werden pro 1.000 Forscher nur 9,8 Erfindungen pro Jahr gemeldet, im EU-Durchschnitt sind es 15,6. Die vier neuen Wissenstransferzentren bündeln die Forschungsaktivitäten im Westen (Projektkoordination durch Universität Innsbruck), im Osten (Medizinische Universität Wien) und im Süden (TU Graz), zudem gibt es auch ein überregionales Zentrum für den Life Science Bereich (Universität Wien). "Neben der anwendungsorientierten Forschung setzen wir erstmalig auch einen Schwerpunkt auf den Transfer von Erkenntnissen aus dem geistes-, sozial- und kulturwissenschaftlichen Bereich", so der Wissenschaftsminister. Für den GSK-Bereich stehen bis 2018 2,25 Millionen Euro zur Verfügung. Als Begleitmaßnahme werden zudem die Patentkosten der Universitäten seit Dezember 2013 mit fünf Millionen Euro bis 2018 gefördert, bisher sind bereits 40 Patentanträge eingelangt.

Prototypenentwicklung: schneller von der Erfindung zum Produkt
Seit Ende 2013 fördert das BMWFW die Prototypenentwicklung aus universitärer Forschung. Beim ersten Call wurden bereits 1,43 Millionen Euro für 15 Projekte vergeben. Im Herbst findet der nächste Call statt. Zu den erfolgreichen Projekten zählt etwa die Entwicklung eines neuartigen Sensors in der Nanotechnologie, ein Mikroskopiesystem mit verstärkter Leistung oder neue chemische Methoden, mit denen z.B. Biosprit effizienter aufbereitet wird. Für die Verwertung wissenschaftlicher Erkenntnisse stehen somit rund 20 Millionen Euro zusätzlich bis 2018 zur Verfügung (Wissenstransferzentren: 11,25 Millionen Euro, Patentförderung: fünf Millionen Euro, Prototypenförderung drei Millionen Euro).

BMWFW unterstützt Industrie 4.0 mit 30 Millionen Euro
"Industrie 4.0 ist für das Hochtechnologie- und Industrieland Österreich eine enorme Chance. Damit können wir nicht nur unsere Wettbewerbsfähigkeit erhöhen, sondern auch ein wichtiges Alleinstellungsmerkmal entwickeln. Daher wird dieses Thema auch ein wichtiger Schwerpunkt in der neuen Standortstrategie, die gemeinsam mit Vorstandschefs führender Leitbetriebe entwickelt wird, das entsprechende Themenfeld leitet Sabine Herlitschka, Vorstandsvorsitzende von Infineon Technologies Austria. Erste Vorschläge wird es im Herbst geben", sagt Wissenschafts- und Wirtschaftsminister Mitterlehner. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die heimische Wirtschaft in mehreren Förderprogrammen (u.a. Research Studios Austria, Forschungskompetenzen für die Wirtschaft, Dienstleistungsinitiative, aws ProTrans). Ab Herbst 2014 steht ein Fördervolumen von mehr als 30 Millionen Euro für Industrie-4.0-Prozesse bereit, die Mittel werden für 2014 und 2015 ausgeschrieben. 
In Zusammenarbeit von BMWFW und BMVIT wird zudem bis Ende 2015 eine Strategie für Intellectual Property Rights (IP-Strategie) erarbeitet, die u.a. zu einer höheren Qualität des IP-Portfolios (Bildung thematischer Stärkefelder), einer Stärkung des IP-Managements in KMUs (IP in die Unternehmensstrategien integrieren) und einer strukturellen Verbesserung der Rahmenbedingungen führen soll. Bei den Patentanmeldungen nimmt Österreich laut Innovation Union Scoreboard 2014 den sechsten Platz von 28 EU-Ländern ein. Zwar ist die Zahl der eingereichten Erfindungen in den vergangenen zehn Jahren um 23 Prozent gestiegen (2004: 4858 Patente, 2013: 5981), beim Umsatzanteil der österreichischen Unternehmen mit für den Markt "neuen" Produkten liegt Österreich aber nur an 16. Stelle.

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