BMWF: Investitionen in Forschung und Entwicklung erreichen Rekordwert von 9 Milliarden Euro

Ministerin Bures, Minister Mitterlehner und Minister Töchterle legen Forschungs- und Technologiebericht 2013 im Ministerrat vor - Österreich mit fünfthöchster Forschungsquote in EU

Die gesamten Ausgaben für Forschung und Entwicklung in Österreich werden 2013 um 2,9 Prozent steigen und einen Rekordwert von voraussichtlich rund 9 Milliarden Euro (konkret 8,96 Milliarden Euro) erreichen. Das geht aus der im Forschungs- und Technologiebericht 2013 publizierten Globalschätzung der Statistik Austria hervor. "Damit spiegelt sich das verstärkte Engagement des Bundes im Forschungs- und Innovationsbereich wider, und auch von privater Seite und den Unternehmen wurde ein wesentlicher Beitrag geleistet", so Innovationsministerin Doris Bures, Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle und Wirtschaftsminister Dr. Reinhold Mitterlehner anlässlich der Präsentation des Forschungs- und Technologieberichts 2013 im heutigen Ministerrat. Durch den Bericht werde "deutlich, dass wir konsequent an der Umsetzung der FTI-Strategie arbeiten. Bis 2020 bedarf es aber noch weiterer außerordentlicher Anstrengungen und gezielter Investitionen, um Österreich an die Forschungsspitze der EU zu führen."

"Der Bericht zeigt uns eine sehr ermutigende Entwicklung im Bereich der angewandten Forschung. Immer mehr Unternehmen setzen auf Innovation, und immer mehr tun das mit und dank der Unterstützung der Forschungsförderung meines Ressorts", so Innovationsministerin Doris Bures. Der Anteil der innovierenden Unternehmen liegt in Österreich deutlich über dem EU-Schnitt, das gilt insbesondere auch für die Klein- und Mittelbetriebe. Der Bericht befasst sich heuer erstmals in einem eigenen Schwerpunkt mit Innovation in der Industrie. "Wir haben schon sehr früh auf dieses Thema gesetzt und in den letzten Jahren die Forschungsförderung für Produktionstechnologien massiv erhöht, im Vorjahr waren es 95 Millionen Euro", betont die Ministerin. Österreich ist in der Sachgüterproduktion global gesehen unter den besten Volkswirtschaften. "Mit unseren gezielten Schwerpunkten auf Produktion der Zukunft und die heimischen Frontrunner-Unternehmen, die in ihren Bereich weltweit technologieführend sind, sichern wir durch Innovation den Produktions- und Beschäftigungsstandort."

Für Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz Töchterle zeigt der Bericht, "dass wir mit Investitionen des Bundes auf dem richtigen Weg sind. Wir müssen künftig aber noch stärker als bisher gezielte Maßnahmen setzen, die den gesamten Innovationszyklus von der Grundlagenforschung bis zur Markteinführung umfassen." Nur dadurch könne gesichert werden, dass die für Innovation langfristig bedeutsame anwendungsoffene Grundlagenforschung systematisch auf die Verwertbarkeit ihrer Ergebnisse überprüft wird. Mit der aktuell laufenden Ausschreibung zur Anschubfinanzierung von universitären Kooperationsvorhaben in der Höhe von insgesamt 63 Millionen Euro wurde hier ein erster Schritt gesetzt. "Gleichzeitig müssen weitere strukturfördernde Investitionen erfolgen, die gezielt den Wissenstransfer stärken", betont der Minister.

Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner hebt die positiven Konjunktureffekte hervor: "Der starke Fokus auf Forschung, Innovation und Technologie trägt entscheidend dazu bei, dass Österreich heuer das zwölfte Jahr in Folge stärker wachsen wird als die Eurozone und bei der Beschäftigung zu den besten Ländern Europas zählt. Forschungsinvestitionen sind das beste Konjunkturpaket", sagt Mitterlehner. Neben den vielen innovativen Klein- und Mittelbetrieben sind starke Leitbetriebe das Rückgrat der Wirtschaft: Mit einem Wertschöpfungsanteil von 18,7 Prozent ist die Industrie für 70 Prozent der F&E-Ausgaben des Unternehmenssektors verantwortlich. Darüber hinaus hat die innovative Wirtschaft im Vorjahr mit 427 Millionen Euro mehr Geld denn je bei der FFG abgerufen. "Das zeigt, dass unsere Angebote greifen und auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten gut angenommen werden", so Mitterlehner. Heuer liege ein Schwerpunkt auf der besseren Versorgung mit Risikokapital. "Über den aws-Gründerfonds und den Business Angel Fonds stellen wir 110 Millionen Euro speziell für Jungunternehmer zur Verfügung. Damit geben wir Starthilfe, bis der Motor läuft, beflügeln Kreativität und Innovation und schaffen Arbeitsplätze."

F&E-Ausgaben des Bundes auf Rekordwert, auch Unternehmen investieren mehr Die F&E-Ausgaben des Bundes werden 2013 um 2,8 Prozent auf einen neuen Höchstwert von 3,09 Milliarden Euro steigen. Der gesamte öffentliche Sektor wird rund 41 Prozent der F&E-Ausgaben finanzieren. Erfreulich ist auch, dass 2013 die Investitionen in Forschung und Entwicklung von Seiten der Unternehmen wieder leicht steigen und mit einem prognostizierten Wachstum von drei Prozent rund 3,93 Milliarden Euro betragen. Die Forschungsquote als Prozentanteil am Bruttoinlandsprodukt beträgt voraussichtlich 2,81 Prozent. Damit liegt Österreich im internationalen Vergleich deutlich über dem EU-Durchschnitt von 2,03 Prozent und weist innerhalb der EU-27 die fünfthöchste Forschungsquote auf. Auch beim Anteil innovierender Unternehmen liegt in Österreich deutlich über dem Schnitt der EU-27, wobei die Innovatorenquote in allen Branchen hoch ist.

Der Forschungs- und Technologiebericht fasst zusammen, welche Schritte unter anderem im vergangenen Jahr gesetzt wurden, um das in der Strategie für Forschung, Technologie und Innovation (FTI-Strategie) der Bundesregierung festgelegte Ziel, bis 2020 zu einem der innovativsten Länder der EU zu zählen, zu erreichen. Dazu gehören unter anderem die Schaffung neuer wichtiger Governance- und Finanzierungsinstrumente für die österreichischen Hochschulen durch den Hochschulplan, die Implementierung einer kapazitätsorientierten, auf Studierende bezogenen Universitätsfinanzierung, die Abstimmung bei der Profil- und Schwerpunktsetzung im Bereich F&E, die Erstellung eines Forschungsinfrastrukturplans sowie der Restrukturierungsprozess der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Ein weiteres Thema, das national und international immer bedeutender wird, ist das Publizieren wissenschaftlicher Ergebnisse im Internet (Open access).

Trend zur Re-Industrialisierung Ein weiteres wichtiges Schwerpunktthema im aktuellen Bericht ist die Rolle der Industrie im Innovationssystem. Die weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise hat zu einer Neubeurteilung wirtschaftspolitischer Optionen und des Strukturwandels geführt, und der Beitrag der Industrie für Innovationen, Exporte und Beschäftigung steht erneut im Zentrum wirtschaftspolitischer Debatten. Zahlreiche Länder, aber auch die Europäische Kommission verfolgen eine Strategie der Reindustrialisierung. Österreich gehört im internationalen Vergleich zur Gruppe jener Länder mit den höchsten Industrieanteilen gemessen an der gesamten Wertschöpfung. Österreich ist bei den von der Europäischen Union definierten Schlüsseltechnologien gut positioniert. Dies gilt insbesondere auch für den Anteil an einem rasch wachsenden Segment, der Umweltindustrie.

Der Forschungs- und Technologiebericht wird im Auftrag der Bundesministerien für Wissenschaft und Forschung (BMWF), Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) und Wirtschaft, Familie und Jugend (BMWFJ), von Joanneum Research (JR), dem Austrian Institute of Technology (AIT), dem Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) sowie unter Beteiligung der Statistik Austria erstellt. Es handelt sich laut Forschungsorganisationsgesetz um einen Lagebericht über die aus Bundesmitteln geförderte Forschung, Technologie und Innovation in Österreich. Er widmet sich aktuellen nationalen und internationalen forschungs- und technologiepolitischen Herausforderungen durch Analysen aktueller Entwicklungen und Trends und die Aufbereitung umfangreichen Datenmaterials zu Forschung und Entwicklung sowie zu speziellen Schwerpunktthemen. Mit 21. Mai 2013 wird er dem Parlament übermittelt und ist u.a. auf den Homepages der drei Ministerien veröffentlicht.

Die inhaltliche Verantwortung für diesen Beitrag liegt ausschließlich beim Aussender. Beiträge können Vorhersagen enthalten, die auf Erwartungen an zukünftige Ereignisse beruhen, die zur Zeit der Erstellung des Beitrags in Aussicht standen. Bitte verlassen Sie sich nicht auf diese zukunftsgerichteten Aussagen.

Als Life Sciences Organisation mit Sitz in Wien möchten Sie, dass LISAvienna auf Ihre News und Events hinweist? Senden Sie uns einfach Ihre Beiträge an news(at)lisavienna.at.