aws: Risikokapital stützt Wachstum von innovativen Klein- und Mittelbetrieben

Studie zeigt die österreichische Situation im internationalen Kontext sowie Trends und Potentiale des Risikokapitalmarktes.Zwei Drittel der mit Risikokapital finanzierten Unternehmen hätten ohne diese Finanzierung nicht überlebt.Jungunternehmeroffensive verbessert Risikokapitalversorgung.

Eine vom Wirtschaftsministerium sowie der Austria Wirtschaftsservice Gesellschaft mbH (aws) im Vorjahr beauftragte Studie zum Thema „Risikokapital in Österreich – Angebots- und Nachfrageseitige Erklärungsfaktoren für die geringe Ausprägung“ hat die Frühphasenfinanzierung in Österreich analysiert. Ein Team bestehend aus IMPROVEO, AVCO, KPMG und WIFO hat dafür die österreichische Situation im internationalen Kontext untersucht, Entwicklungstrends aufgezeigt sowie Hemmnisse und Potentiale des Risikokapitalmarktes herausgearbeitet. Gleichzeitig konnte die positive Wirkung von Risikokapital auf die wirtschaftliche Entwicklung innovativer KMU bestätigt werden. Nach einer Präsentation der ersten Ergebnisse im Vorjahr steht nun die vollständige Studie zum Download auf den Homepages des Wirtschaftsministeriums (www.bmwfj.gv.at) und der aws (www.awsg.at) bereit.

Großes Interesse an Risikokapitalfinanzierung
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Risikokapital für die Finanzierung innovativer KMU nach wie vor eine große Rolle spielt. Rund 67 % der befragten risikokapitalfinanzierten Unternehmen geben an, dass ohne die Finanzierung ein Überleben nicht möglich gewesen wäre, rund 33 % sind überzeugt, dass Risikokapital zu einer besseren Unternehmensentwicklung geführt hat. Aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise war vor allem das in junge, innovative KMU investierte Risikokapital (Frühphasen-finanzierung) sowohl auf europäischer Ebene als auch in Österreich stark rückläufig. Eine Analyse auf der Nachfrageseite macht deutlich, dass trotz dieser Entwicklung von Seiten der österreichischen Unternehmen ungebrochenes Interesse an Risikokapitalinvestitionen besteht. „Risikokapital spielt nach wie vor eine wichtige Rolle bei der Finanzierung von Entwicklung und Wachstum kleiner und mittlerer Unternehmen. Die österreichische Risikokapitalindustrie ist aber in einer schwierigen Situation; das gilt besonders für die Frühphasenfinanzierung“ erklärt Mag. Thomas Jud, Geschäftsführer Improveo und Mitautor der Studie.

Umso wichtiger ist die vom Wirtschaftsministerium und vom Finanzministerium im Jahr 2013 gestartete Jungunternehmeroffensive: Über den neuen aws Gründerfonds sowie den aws Business Angel Fund stehen dafür zusätzlich EUR 110 Millionen an Mitteln zur Verfügung. „Österreichs im internationalen Vergleich unterentwickelter Risikokapitalmarkt, die schwierige Konjunkturlage sowie die steigenden Eigenkapital-anforderungen der Banken stellen für Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer eine besondere Herausforderung dar. Die Mobilisierung langfristiger Finanzierungen ist die Basis für eine erfolgreiche Unternehmensentwicklung. Wenn nach dem Startschuss Kapital und Kontakte fehlen, bleiben viele potenziell erfolgreiche Unternehmen auf der Strecke“, betont Geschäftsführer der aws DI Bernhard Sagmeister. „Aus diesen Gründen ist insbesondere der aws Gründerfonds das richtige Tool zu richtigen Zeit."

Der aws Gründerfonds mit einem Volumen von EUR 65 Millionen stellt jungen und innovativen Unternehmen Beteiligungskapital zur Verfügung und investiert in die Gründungs- und erste Wachstumsphase. Die Erste Bank hat sich kürzlich mit zusätzlichen EUR 3,5 Millionen beteiligt.

Bessere regulatorische Rahmenbedingungen auf EU-Ebene
Zur Stärkung des Risikokapitalmarktes identifizierte die Studie als weiteren Ansatzpunkt, dass Österreich sich auf europäischer Ebene für einheitliche Anforderungen an Risikokapitalfonds einsetzt. Inzwischen hat der Rat der Europäischen Union am 21. März 2013 die Verordnung über Europäische Risikokapitalfonds ('Regulation on European Venture Capital Funds' – EUVECA) gemeinsam mit der Verordnung zu den Europäischen Fonds für soziales Unternehmertum angenommen. EUVECA hebt Barrieren bei grenzüberschreitenden Investitionen auf und schafft Erleichterungen für die Vermarktung und die unionsweite Suche nach Investorinnen und Investoren. Sie deckt allerdings nicht den gesamten Unterschwellenbereich der AIFMD (Alternative Investment Fund Manager Directive). Bei der Umsetzung der AIFMD in Österreich soll deshalb darauf geachtet werden, dass gerade für kleine österreichische Fonds, die nicht unter EUVECA fallen, keine überbordenden administrativen Belastungen entstehen, wie es auch die Studie empfiehlt. „Darüber hinaus gibt die Studie eine Anleitung für weitere Schritte, die unternommen werden sollten", so Mitautor Jud.

Die inhaltliche Verantwortung für diesen Beitrag liegt ausschließlich beim Aussender. Beiträge können Vorhersagen enthalten, die auf Erwartungen an zukünftige Ereignisse beruhen, die zur Zeit der Erstellung des Beitrags in Aussicht standen. Bitte verlassen Sie sich nicht auf diese zukunftsgerichteten Aussagen.

Als Life Sciences Organisation mit Sitz in Wien möchten Sie, dass LISAvienna auf Ihre News und Events hinweist? Senden Sie uns einfach Ihre Beiträge an news(at)lisavienna.at.