Astellas: XTANDI(R) (Enzalutamid) - Neues Medikament für das fortgeschrittene Prostatakarzinom ab sofort in Österreich verfügbar

Prostatakrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Männern. In Österreich werden laut Experten jährlich etwa 5000 Fälle neu entdeckt, und rund 1000 Männer sterben daran.

XTANDI (Enzalutamid) ist seit 4. September 2013 für die Behandlung erwachsener Männer mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom, deren Erkrankung während oder nach einer Chemotherapie mit Docetaxel fortschreitet, in Österreich verfügbar.

XTANDI (Enzalutamid) ist ein neuer Ansatz zur Behandlung von metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom (mCRPC) mit direktem Wirkmechanismus auf alle drei spezifischen Schritte im Androgenrezeptor-Signalweg. Dadurch werden erwiesenermaßen das Krebszellwachstum reduziert und der Zelltod der Krebszelle induziert (Apoptose). Das neuartige Medikament wurde von Astellas Pharma und dem US-Biotechunternehmen Medivation entwickelt. Bereits am 26. Juni dieses Jahres hat die Europäische Gesundheitsbehörde (EMA) die Zulassung für XTANDI für den europäischen Markt erteilt.

XTANDI ist ein neuer, einmal täglich einzunehmender Inhibitor des Androgenrezeptor-Signalwegs. Es hemmt das Androgenrezeptor-Signal spezifisch auf allen drei Stufen seines Signalwegs:2

  • Es hemmt die Testosteronbindung an den Androgenrezeptor.
  • Es verhindert die Translokation des Androgenrezeptors in den Zellkern.
  • Es beeinträchtigt die Bindung des Androgenrezeptors an die DNA und damit die Aktivierung durch den Androgenrezeptor.
  • XTANDI gehört einer neuen Generation von Medikamenten an, die das Leben vieler Männer mit unheilbarem fortgeschrittenem Prostatakrebs verlängern, ja sogar verbessern können. Professor Karl Pummer, Vorstand der Grazer Universitätsklinik für Urologie, sagt zur Verfügbarkeit in Österreich: "Mit Enzalutamid erhalten wir in Österreich ein Medikament, das durch seine gute Wirksamkeit und Verträglichkeit einen wesentlichen Fortschritt in Bezug auf Lebenszeit und Lebensqualität für Patienten mit fortgeschrittenem PCa bringt."

    Klinisch geprüft
    Die EU-Zulassung für XTANDI stützt sich auf die Resultate der Phase-III-AFFIRM-Studie.2 Die Phase-III-AFFIRM-Studie ist eine randomisierte, placebokontrollierte, multinationale Studie, in der Enzalutamid (160 mg/Tag) im Vergleich zu Placebo bei 1199 Männern mit fortgeschrittenem metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom untersucht wurde, die vorher mit einer auf Docetaxel basierenden Chemotherapie behandelt wurden. Der primäre Endpunkt der AFFIRM-Studie war das Gesamtüberleben. Wichtige sekundäre Endpunkte waren:

    • Zeit bis zum PSA-Anstieg (PSA-Progression)
    • Progressionsfreies Überleben
    • Radiologisch bestätigtes progressionsfreies Überleben (PFS)
    • Zeit bis zum ersten skelettbezogenen Ereignis (SRE)

    Die Studie bestätigte, dass Enzalutamid eine statistisch signifikante Verbesserung (p<0,0001) des Gesamtüberlebens im Vergleich zu Placebo bewirkt. Es ergab sich ein Vorteil im Gesamtüberleben von 4,8 Monaten (Hazard Ratio (HR) = 0,631) bei einem medianen Überleben von 18,4 Monaten in der Enzalutamid-Gruppe gegenüber 13,6 Monaten in der Placebo-Gruppe.

    Die Studie kommt auch zum Schluss, dass XTANDI im Allgemeinen von Patienten gut vertragen wird und alle sekundären Endpunkte erreichte. XTANDI ist für Ärzte und Patienten eine wirksame und gut verträgliche Option bei der Behandlung von mCRCP. Es wird einmal täglich oral, mit oder ohne Nahrung, eingenommen. Die gleichzeitige Gabe von Steroiden sowie ein spezielles Monitoring der Leberwerte sind nicht erforderlich.2

    Über Prostatakrebs
    Prostatakrebs ist die am häufigsten diagnostizierte Krebserkrankung unter europäischen Männern, die zusehends in der Häufigkeit zunimmt.3,4 In Österreich werden laut Experten jährlich etwa 5000 Fälle neu entdeckt, und rund 1000 Männer sterben daran.1 Prostatakrebs ist somit der häufigste Tumor des Mannes. Patienten mit metastasiertem CRPC haben derzeit wenige Therapieoptionen. Allein in Österreich stirbt alle sechs bis acht Stunden ein Mann an dieser Erkrankung.

    Fortgeschrittener Prostatakrebs ist definiert als Krebs, der sich außerhalb der Prostata in andere Körperregionen ausgebreitet, d.h. metastasiert, hat. Eine große Zahl von Männern mit fortgeschrittenem Prostatakrebs entwickelt im Laufe der Erkrankung eine Resistenz gegen die Primärtherapie, was man als kastrationsresistenten Prostatakrebs (CRPC) bezeichnet.5 Ungefähr 10 bis 20 % der Patienten mit Prostatakrebs befinden sich im fortgeschrittenen Stadium, und bis zu 40 % aller Männer mit der Diagnose Prostatakrebs können schlussendlich dieses fortgeschrittene Krankheitsstadium entwickeln.3,6

    Es besteht somit einen hoher Bedarf an neuen Behandlungsoptionen in diesem Therapiebereich, insbesondere in diesem späten Stadium der Erkrankung.4

    Referenzen
    1 Statistik Austria, Österreichisches Krebsregister (Stand: 24.9.2012)
    2 Scher H I, et al., MDV3100, an Androgen Receptor Signaling Inhibitor (ARSI), Improves Overall Survival in Patients With Prostate Cancer Post Docetaxel; Results From the Phase 3 Affirm Study. Präsentiert auf dem ASCO-GU, 2. Februar 2012
    3 Yap T A, et al., The changing therapeutic landscape of castration-resistant prostate cancer, Nat. Rev. Clin. Oncol 2011; 8(10):597-610
    4 Globocan 2008. WHO Europe Region (EURO); Prostate cancer incidence, mortality and prevalence worldwide in 2008European Union (EU-27): estimated incidence, mortality and 5-year prevalence: men. http://globocan.iarc.fr/factsheet.asp (Letzter Zugriff: Juni 2013)
    5 Macmillan. Hormonal therapy for advanced prostate cancer. Verfügbar unter http://www.macmillan.org.uk/Cancerinformation/ Cancertypes/Prostate/Treatmentforadvancedprostatecancer/Hormonalthera py.aspx (Letzter Zugriff: 1. März 2013)
    6 Beltran H. et al., Collaborative Review - Prostate Cancer New Therapies for Castration-Resistant Prostate Cancer: Efficacy and Safety, European Urology 2011; 60(2):279-290

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