AK Wien: Nachwuchs in Wissenschaft und Kunst mit 64.000 Euro ausgezeichnet

Theodor Körner Preis für 17 junge WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen

Heute wurden 17 junge WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen mit dem Theodor Körner Förderpreis ausgezeichnet. Unter den Arbeiten, deren Entstehung mit einem Preisgeld von 4.000 Euro gefördert wird, ist im Bereich der Sozialwissenschaften jene von Laura Wiesböck, MA, die sich ganz aktuell mit der Dynamik der Arbeitsmigration in Zentraleuropa beschäftigt. Dabei beleuchtet sie in Interviews die unterschiedlichen Perspektiven, von den ArbeitspendlerInnen über UnternehmerInnen und BürgermeisterInnen bis hin zu GewerkschafterInnen. Sie versucht damit ein umfassendes Bild des mitteleuropäischen transnationalen Arbeitsmarktes zu gewinnen. Für die Bundesarbeitskammer als der Hauptunterstützerin des Preises ein zentrales Thema.

Den im Rahmen des Theodor Körner Fonds vom ÖGB–Verlag gesponserten Publikationspreis erhielt Mag.a Julia Hofmann. Angesichts der derzeitigen sozialen Krise in der Europäischen Union beschäftigt sich die Autorin in ihrer Dissertation mit den Chancen und Grenzen von grenzüberschreitendem, gewerkschaftlichem Handeln in Europa. Dieses kann, so ihre These, mit dazu beitragen, ein soziales Europa aufzubauen.

Mag. Felix Kernbichler stellt in seiner rechtswissenschaftlichen Arbeit das Insolvenzrecht in den Mittelpunkt, welches immer wieder im Fokus der Öffentlichkeit steht. Im Bereich der Geistes- und Kulturwissenschaften fragt Mag. Clemens Özelt, ob sich Literatur und Physik im 20. Jahrhundert noch etwas zu sagen haben. In seiner Arbeit über den „Literarischen Strukturwandel im Jahrhundert der Physik (1900-1975)“ stellt er literarische Gattungen als Gefäße des Austauschs vor, durch den sich der Literatur neue Wege eröffnen und der zugleich die öffentliche Wahrnehmung der ‚Jahrhundertwissenschaft‘ Physik entscheidend prägte. Mag.a Verena Finkenstedt untersucht in ihrer im Rahmen des Theodor Körner Fonds von der Stadt Wien geförderten Arbeit die österreichische KabarettkünstlerInnen im Spannungsfeld von Austrofaschismus, Nationalsozialismus und Franquismus.

Im Bereich Medizin, Naturwissenschaft und Technik wurden die Arbeiten von Dr. Lucia Beer, Cosima Prahm, BM MSc und Sandra Aurenhammer, BA MSc ausgezeichnet. Nachdem der Bauchspeicheldrüsenkrebs zu einen der häufigsten Krebstodesursachen in Österreich zählt, evaluiert Lucia Beer, ob eine dynamische Computertomographie-Untersuchung der Bauchspeicheldrüse die Erkennung von Tumoren verbessert und zur Therapieüberwachung einer Chemoterapie des Bachspeicheldrüsenkrebs verwendet werden kann. Cosima Prahm untersucht, inwiefern sich interaktive Videospiele als neue Methode der neuromuskulären Rehabilitation für Menschen, die ihren Arm verloren haben, eignen. Sandra Aurenhammer geht es um die Erforschung seltener Urwaldkäfer-Gemeinschaften. Die Ergebnisse ihres Projekts sollen Basisdaten für die Überarbeitung bzw. Neuerstellung der Roten Liste gefährdeter holzbewohnender Käfer Kärntens und Österreichs liefern und in aktuelle Schutzgebietsplanungen einfließen. Den vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gesponserten Theodor Körner Preis erhält Dr. Krzysztof Chylinski. Ein Ziel dieses ausgezeichneten Projekts ist die Charakterisierung und Optimierung einer Methode, um genetisch modifizierte Zellen und Modellorganismen für die Wissenschaft zu kreieren. Die Methode CRISPR/Cas9 findet schon heute eine Anwendung durch Wissenschaftler in der Molekularbiologie, zeigt aber noch viel Optimierungspotential.

Darüber hinaus werden auch heuer wieder Preise für hervorragende Arbeiten für die Bereiche „Musik und Komposition“, „Bildende Kunst und Kunstfotografie“ sowie „Literatur“ vergeben. Diesjähriger Festredner ist ao. Univ.Prof. Dr. Michael John, Theodor-Körner-Fonds-Preisträger der Jahre 1990 und 1994.

Die Theodor Körner Preise werden mittlerweile zum 64. Mal verliehen. Zu den bisherigen PreisträgerInnen zählen etwa die Mikrobiologin Renèe Schröder, die Schriftstellerin Friederike Mayröcker oder Clemens Jabloner, Präsident des Verwaltungsgerichtshofes.
„Wir wollen die konkrete Arbeit unterstützen, den konkreten kreativen Prozess, den konkreten Prozess des Entstehens. Die vergangenen Preisträger und Preisträgerinnen zeigen, dass dies ein wichtiger Weg war“, so Herbert Tumpel, Kuratoriumspräsident des Fonds und ehemaliger AK Präsident.

Eine Liste aller PreisträgerInnen seit 1954 – insgesamt über 3.500 – erschien 2013 als Buch und geht allen PreisträgerInnen aktualisiert bis 2016 zu. Die Aufstellung liest sich wie ein Who is Who der österreichischen Wissenschaft und Kunst und zeigt so die Be-deutung des Preises. Oliver Rathkolb, Klaus-Dieter Mulley, (Hrsg.), „Theodor Körner Fonds. PreisträgerInnen 1954 – 2013“. Wien, ÖGB-Verlag 2013.

Die inhaltliche Verantwortung für diesen Beitrag liegt ausschließlich beim Aussender. Beiträge können Vorhersagen enthalten, die auf Erwartungen an zukünftige Ereignisse beruhen, die zur Zeit der Erstellung des Beitrags in Aussicht standen. Bitte verlassen Sie sich nicht auf diese zukunftsgerichteten Aussagen.

Als Life Sciences Organisation mit Sitz in Wien möchten Sie, dass LISAvienna auf Ihre News und Events hinweist? Senden Sie uns einfach Ihre Beiträge an news(at)lisavienna.at.