AIT: Gesundes, langes Leben: Spezialisierte Ribosomen gegen das Altern

AIT-ForscherInnen an Studie im renommierten Fachjournal „Nature Communications“ beteiligt

ForscherInnen von der Universität für Bodenkultur Wien (Boku) haben gemeinsam mit nationalen und internationalen Partnern, darunter auch AIT, herausgefunden, dass das bisher kaum untersuchte Gen NSUN5 den Alterungsprozess verschiedener Organismen beeinflussen kann. Durch das Ausschalten von NSUN5 wird die Proteinsynthese in Zellen „umprogrammiert“, sodass Fruchtfliegen, Fadenwürmer und Bierhefe länger leben. Diese Studie wurde soeben im renommierten Wissenschaftsjournal „Nature Communications“ veröffentlicht.

Ribosomen sind molekulare Maschinen und in Zellen für die Synthese von Proteinen zuständig. In den letzten Jahren wurde klar, dass dies kein starrer Prozess ist, sondern Ribosomen spezielle Proteine erzeugen. Diese „spezialisierten“ Ribosomen helfen der Zelle rasch auf Einflüsse von außen, wie beispielsweise Hitze oder oxidativen Stress, zu reagieren.

In der Studie konnten die ForscherInnen nun nachweisen, dass NSUN5 für das Anfügen einer einzelnen Methylgruppe zu ribosomaler RNA, einem wichtigen Baustein der Ribosomen, zuständig ist. Fehlt NSUN5 und damit die Methylgruppe, synthetisieren diese „spezialisierten“ Ribosomen plötzlich Proteine, die Fruchtfliegen, Fadenwürmer und Bierhefe resistenter gegen Stress machen und länger leben lassen. Auch wenn der Weg von einfachen Modellorganismen zu einer Anwendung im Menschen noch weit ist, sehen die WissenschafterInnen dennoch in ihren Forschungsergebnissen hohes Potenzial, um in Zukunft Alterungserscheinungen und altersbedingte Krankheiten zu vermindern und dadurch „gesünderes“ Altern zu ermöglichen.

Links:
http://www.nature.com/ncomms/index.html

Methylation of ribosomal RNA by ​NSUN5 is a conserved mechanism modulating organismal lifespan
Markus Schosserer, Nadege Minois, Tina B. Angerer, Manuela Amring, Hanna Dellago, Eva Harreither, Alfonso Calle-Perez, Andreas Pircher, Matthias Peter Gerstl, Sigrid Pfeifenberger, Clemens Brandl, Markus Sonntagbauer*, Albert Kriegner*, Angela Linder, Andreas Weinhäusel*, Thomas Mohr, Matthias Steiger, Diethard Mattanovich, Mark Rinnerthaler, Thomas Karl et al.

*AIT, Health & Environment Department

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